vom Weltverbessern, Entrümpeln, Konsumverzicht und Lebensglück ...

mein Blog vom Entrümpeln, Konsumverzicht, Ausmisten, Downshiften, Minimalismus oder so :) Bis zum Ende des Jahres sollen es 1.000 Teile weniger sein!

Donnerstag, 5. Januar 2012

kleinerer Ebay-Amoklauf ...

Fernseher - nichts
Mailpegel - 48
gekauft - nichts
Intellekt - nö
Körper - schmerzendem Knöchel getrotzt und Bauch weg
entrümpelt - ein Unordnungs-Wäschekorb
Ebay - 1 Taschenbuch
entsorgt - nicht wirklich

Wer meinen sinkenden Mailpegel sieht:
wenn ich ihn von 49 auf 48 senke, heißt das nicht, dass ich eine Mail beantwortet/bearbeitet/eingebaut habe, sondern alle vom Tag und eine alte.
Gestern habe ich dann tatsächlich ein Quark-Krapfen-Rezept eingebaut, das ich schon im Juni bekommen habe, als ich sagte, dass ich eine Rubrik für Karnevalsgebäck aufmachen werde.
Wobei mir dann beim Werkeln auffiel, dass ich vermutlich geäußert hatte, dass ich eine Krapfen-Rubrik aufmachen wollte (das ist für mich Karnevalsgebäck) und Brille hat mir dann netter Weise ein Rezept geschickt, das sie aber typischer Weise zu Sankt Martin zubereitet.
Und: ich hatte irgendwann einmal sogar schon eine Krapfen-Rubrik mit einem einzigen Rezept aufgemacht.
(und ärgern und ärgern und ärgern ...)
Ich habe das gruseligste Siebgedächtnis der Welt, was den Vorteil hat, dass kein Schwein jemals mitbekommen wird, wenn ich mal dement werde ...
Das gleiche Siebgedächtnis versaute mir dann regelrecht den Nachmittag.
In einer ersten Ordnungswelle im Herbst, hatte ich meine Wollvorräte gesichtet und ganze Garnpakete bei Ebay eingestellt, von denen ich nicht mehr wusste, wozu ich sie mal angeschafft hatte und zu denen mir auch nichts mehr einfiel.
Bevor ich meinen Dachboden dann entrümpelte, war ich kurz der wonnigen Ansicht, ich hätte meine Vorräte auf den Inhalt eines einzigen Plastikcontainers reduziert.
(hahaha)
Jetzt weiß ich: ich habe 3 große Container, einen großen Karton und 2 Tüten voll Wolle (also, Garne unterschiedlichster Art)
Wenn ich ein wenig rechne, weiß ich, dass ich bei meinem Stricktempo eigentlich nie wieder Wolle kaufen brauche, was mich betrübt, denn ich schwelge so gerne in Garnen und Ideen.
*seufz*
Meine Garnpakete gingen jedenfalls gut weg, aber gelegentlich stößt man bei Ebay doch auf schwarze Schafe und so hatte ich eine Tüte Garn, das nicht bezahlt wurde.
Der Käufer schrieb mir, er könne meine Bankverbindung nicht finden, meine Bankverbindung sei falsch, der Preis zu hoch, er zahle die Hälfte und ällebätsch, ich könne ihn noch nicht mal schlecht bewerten.
Blödkopp, dachte ich, klickte bei Ebay herum, was man in so einem Fall macht, klickte hier und da und dort und verdrängte das Ganze dann erst einmal.
Als ich mich noch einmal halbherzig darum kümmern wollte, scheiterte ich daran, dass ich wohl "einen Fall geöffnet" hätte und Ebay nun auf die Reaktion des Blödkopps warten wollte.
"Na, da könnt ihr warten!", dachte ich mir noch und widmete mich anderen Dingen.
Silvester checkte ich abends vor meinem Zubettgehen noch meine Mail und mir wurde gratuliert, dass meine Wolle verkauft war.
Toll - am Silvester-Abend hatte jemand ein echtes Schnäppchen gemacht und das ganze Paket für 3,01 Euro erbeutet + 4,- Euro Päckchenporto.
Ich hatte gar nicht mitbekommen, dass die Auktion wieder gestartet worden war, aber trotz des niedrigen Preises war ich sehr zufrieden, bis dann gestern die Zahlung eintrudelte und ich die Wolle verschicken wollte.
Wo war die eigentlich?
Dort wo ich sie vermutete und auch zuletzt gesehen hatte, herrschte nun Ordnung.
Beängstigend.
Ich bin mit langsam steigendem Panik-Pegel durch das Haus gewuselt und habe in meine verdächtigen Ecken geschaut - nichts, anderes Chaos oder: Ordnung.
Auf dem Dachboden arbeitete ich mich durch die komplette Woll-Vorratshaltung, fand viele schöne Sachen, aber kein Ebay-Garn.
Wah!
Ich bin gerne zuverlässig und wollte der Käuferin einfach nicht schreiben, dass ich ihr das Garn nicht schicken könnte, weil ... ja, Nirvana ... keine Ahnung.
Ich kenne mich, wenn ich mich sinnlos ärgere, schaffe ich gerne den Stein des Anstoßes in den Müll und verlasse mich darauf, dass ich innerhalb von kürzester Zeit den kompletten Vorgang vergesse.
Hatte ich die Wolle weggeworfen?
Ne, sieht mir dann doch nicht ähnlich.
Ich schaffte das Altpapier in den Kofferraum, fuhr beim Abfallhof vorbei und guckte unauffällig in den Tauschcontainer.
Hatte ich die Wolle dorthin gepacackt?
Wohin hätte ich sie gelegt?
Bei dieser Art der Rekonstruktion fallen mir Dinge gelegentlich wieder ein und so verließ ich den Container auch in der Gewissheit, dass ich die Wolle dort nicht deponiert hatte.
Daheim wollte ich nicht, dass nun all meine Arbeit hinter dem blöden 3,01 Euro-Verkauf aufstaut und so begann ich "weiterzumachen" und brachte das jüngst bei Ebay eingestellte Buch in meinen "Ebay-Schrank".
Lacht mal:
dort fiel mir dann eine Tüte mit Wolle auf.
Ich hatte den Schrank mehrfach angestarrt - vorher - und nein, da war keine Wolle.
Die muss sich Sekunden vor meiner Buch-Aktion dort dann wieder materialisiert haben ...

Mein hektisches Gewusel hatte mir aber gezeigt, dass ich allein in meinem Schlafzimmer noch Entrümplungs-Kisten für 7 Tage habe.
Wann immer sich bei mir Besuch ankündigt, der nicht zum kuschligen Freundeskreis gehört, neige ich nämlich dazu, sämtliche Unordnung mal eben in einen Korb einzusammeln und diesen in mein Schlafzimmer zu schleppen um ihn direkt nach Verabschiedung des Besuchs dann ordentlich wegzusortieren.
Dass ausgerechnet mein Schlafzimmer der Ort ist, der vor Besuch sicher ist, ist übrigens sehr sehr (sehr) traurig. Ich muss mal wieder was an einem deutlich verruchteren Lebenswandel tun, deucht mir. Bestimmt ganz doofes Feng Shui, wenn man Kramkisten in seine "Liebes-Ecken" oder so stellt.
Oh ja: nieder mit den Kramkisten im Schlafzimmer, dann stapeln sich bald die sensiblen Männer vor der Haustür! (altes chinesisches Sprichwort)
Eine von den Kramkisten hatte ich gestern auch schon aufgeräumt, was sehr befriedigend war, bis auf den Umstand, dass sich dort nicht wie erwartet das Garn fand.
Aber andere schöne Sachen.
Diese Kiste musste kurz nach einem Bummel entstanden sein und es war, wie "noch mal shoppen gehen" aber ohne bezahlen. Ein putziges Notizbüchlein zB, auf dem eine Katze im Audrey-Look ist. Sehr schön und jetzt in meiner Handtasche.

Soeben habe ich die nächste Kiste auf meine Tagesdecke gekippt und sortiert.
Gleich kann ich weitere 10 Bücher bei Ebay einstellen.

Genug geräumt ...
Körper/Geist - vorgestern war ich umgeknickt und bin dann zur Unterhaltung aller Umstehenden durch den Sophienhof gekugelt. Ich hatte es sehr spannend gemacht, ob ich nun auf dem Boden lande oder es in letzter Sekunde noch ausbalanciert bekomme. Da ich sehr heftig auf dem linken Knie landete, fiel mir erst gar nicht auf, dass mein rechter Knöchel schmerzte.
Gestern übertrieb der es dann aber prompt und ließ mich ganz schön hinken.
Da die Hunde wegen des Sturms am Vortag schon keinen nennenswerten Ausgang hatten, fuhr ich dann gestern wieder in den Aukrug und drehte dort meine Lieblingsrunde.
Nach ein paar Schritten stellte ich fest, dass der Knöchel weniger schmerzte, wenn ich nahezu normal ging und den Fuß abrollte, statt zu "hoppeln".
Eine lustige kleine Erfahrung - meist lebt man ja einen so komfortablen Alltag, dass die Grenzen zu weit weg sind, um sie mal zu spüren und auszutesten.
Einen kleinen, dussligen Schmerz zu überwinden und sich und den Hunden einen sehr ausgedehnten Waldspaziergang zu gönnen, fühlt sich im Endeffekt erfüllender an, als es sich vermutlich liest :)
Ich wurde noch dazu mit Sonne belohnt und heute schmerzt der Knöchel nicht mehr, sondern weniger, so dass mein rabiates Tun wohl so falsch nicht war.

2 Kommentare:

  1. ach Carola, das liest sich so herrlich.
    Ich wisch immer noch an den Lachtränen.

    Zumal ich zuerst gelesen hab dass Du ein "Taschentuch" auf ebay reingestellt hast.

    mach weiter so
    erdbeermaus

    AntwortenLöschen
  2. Hm, bevor Ebay das unterbunden hat, konnte man ganz gut an "gebrauchten Höschen" verdienen. Für Reichtum durch "gebrauchte Taschentücher", muss ich eindeutig mehr an meinem Kult-Faktor tun. Daher bleibe ich nun erst einmal bei Taschenbüchern ;-)

    AntwortenLöschen