vom Weltverbessern, Entrümpeln, Konsumverzicht und Lebensglück ...

mein Blog vom Entrümpeln, Konsumverzicht, Ausmisten, Downshiften, Minimalismus oder so :) Bis zum Ende des Jahres sollen es 1.000 Teile weniger sein!

Mittwoch, 7. Dezember 2016

Wohin mit den Schulbüchern?

Derzeit stelle ich wieder viel Kram bei Ebay ein.
Kann es sein, dass die ihre Strategie mit den Privat-Auktionen wieder geändert haben?
Lange fühlte es sich so an, als wollten sie nur noch professionelle Verkäufer haben, aber jetzt machen sie es auch den Privaten wieder behaglich und nett.
Jedenfalls stopfe ich immer mehr Kram bei Ebay rein und warte gemütlich, ob und wann es verkauft wird.
Von 1,- Euro-Auktionen bin ich weg.
Nein!
Total geschäftstüchtig, habe ich den Eingangspreis jetzt überall auf 2,- Euro gesetzt und biete auch noch ein Sofortkaufen (meist zu 3,-) an.
Nach 10 Tagen kann man alle ausgelaufenen Auktionen recht einfach wieder einstellen.
Das war zwischendurch mal anders, oder?

Egal:
Da ich mittlerweile so viele Sachen eingestellt habe, komme ich mit meinem Ebay-Karton, in dem ich alles aufbewahre, was gerade versteigert wird, nicht mehr hin.
Also habe ich mir einen Schrank ausgeguckt - nur:
darin waren 2 Fächer voller Schulbücher.
Man kann ja unmöglich Bücher, in denen der Stempel einer Schule ist, bei Ebay einstellen ... auch wenn das allesamt Bücher sind, die die Kinder behalten durften, weil in der Schule neue Bücher angeschafft wurden oder sie der zigste Eigentümer waren und das Buch auch entsprechend abgenutzt ist.

Nur, was macht man jetzt mit all diesen Büchern?
Sicherlich sind sie interessant und so lehrreich ...
Aber ich weiß aus Erfahrung, dass man sich schlicht und ergreifend nicht hinsetzt und in alten Schulbüchern schmökert.
Man mag so etwas planen, aber es passiert nie!
Ich weiß das, denn erst im Sommer haben wir in unserem Elternhaus die Schulbücher von meinen Schwestern und mir entsorgt.
Und das waren ungleich mehr. Erstens waren wir zu viert und zweitens gingen wir zur Schule, als man noch alle Schulbücher behielt.
Und da standen sie nun Jahrzehnte lang im Regal und ich glaube nicht, dass wir außer den Atlanten je wieder in eines der Bücher guckten.

Kurzentschlossen habe ich nun aus den Schulbüchern meiner Kinder zwei Päckchen gepackt aber nicht verschickt, sondern in den Kofferraum gepackt und bei passender Gelegenheit war ich dann noch mal in den beiden Gymnasien.

Nostalgie pur!
Mir kamen die Schüler dort unendlich klein und niedlich vor ...
Und dieser typische Schulgeruch!
Beide Male steuerte ich das Sekretariat an und lieferte die Bücher meiner Kinder ab.
Beide Male freute man sich und einmal gab es sogar Kaffee und Geplauder über meinen ach so gut gelungenen Nachwuchs und was besagter Nachwuchs jetzt tut.
Eine sehr gelungenen, wenn auch aufwändige Entrümplungsaktion, muss ich sagen!

Kaffee, mit den Kindern angeben und ein Hauch Nostalgie.
(und ein Zimtplätzchen)
sehr nett!

Samstag, 26. November 2016

Wenn die neue Lieferung kommt ... Abseite entrümpeln!

Einmal im Quartal kaufe ich Schokolade und bin unheimlich nett zu meinen Postboten, denn dann kommt das neue Hundefutter.
Meine beiden Labbis vertragen einfach nicht alles und glaubt mir, keiner möchte 2 stark pupsende Labbis im Wohnzimmer liegen haben!
Also kommt das gute Dosenfutter aus der Ferne.
Gelagert werden die Vorräte für das Quartal dann in der "Abseite".
Als ich in den Norden zog, bat mich eine Freundin, ihr den Feudel aus der Abseite zu holen.
Da stand ich dann als Exil-Kölnerin und hatte ein wohlfeil ausformuliertes "Hä?!" auf den Lippen.
10 Jahre später weiß ich, dass der Feudel der Wischmopp ist und mein Abstellräumchen nenne ich nun auch Abseite.
Gemeint ist damit immer eine Abstellfläche, die als Kinderzimmer zu klein ist ...
Der Platz, wo Eimer, Staubsauger und Kram landet - in meinem Fall:
Hundefutter

Die Abseite führt meist ein stiefmütterliches Leben und wird gern immer voller und staubiger.
Das Hundefutter kommt bei mir in 2 großen Kartons (darum die Schokolade für den Postboten, der mir das bis in den Flur schleppt) und auch wenn ich ungern 2 Kartons im Flur stehen habe, müssen sie doch dort stehen, bis ich mir die Zeit nehme und alles aus dem Räumchen herauszerre.
Meine Abseite hat etwa die Maße einer Telefonzelle - gut, das sagt jüngeren Lesern jetzt nix.
Eine Telefonzelle ist etwa so groß gewesen, dass man dort alleine stehen und telefonieren konnte.
Oder mit den 4 besten Freundinnen bei Regen oder wichtigen Besprechungen Platz fand.
Oder bei noch mehr Regen mit einem einzelnen, attraktiven Mann ...

Zurück zum Hundefutter!
Ach nein, zur Abseite.

Ich habe mir zur Gewohnheit gemacht, wirklich alles aus dem Räumchen herauszuzerren.
Meine Hunde haben sich zur Gewohnheit gemacht, dann stark wedelnd einmal den Boden zu säubern ... da beim Trockenfutter doch immer wieder gern etwas daneben fällt.
Der gerade aus der Abseite geholte Staubsauger kommt zum Einsatz und dann wird sortiert, denn wenn überraschend Besuch kommt, ist so eine kleine Abstellkammer ein hervorragender Ort zur Zwischenlagerung von ... allem!

Bevor nun das neue Futter in das Räumchen gestapelt wird, gilt es eine Kleinigkeit zu beachten:
meist hat man noch Futter im Haus.
Wer nun doch schnell das neue Futter einräumt und auf meine Putz- und Entrümplungsaktion verzichtet, sollte dennoch auf jeden Fall die bereits vorhandenen Futtervorräte aus dem Raum holen und nun erst das neue Futter hineinstapeln.
Darauf stapelt man nun das alte Futter.
Sonst wird immer das neue Futter verbraucht und die immer gleichen Dosen bilden den immer vorhandenen Bodensatz, der über die Jahre nicht leckerer wird, sondern schlicht verdirbt.

Das ist übrigens bei allem so, das man wieder auffüllt!
Es lohnt, auch bei Kaffee, Waschpulver oder oder oder ... den Bodensatz in eine Schüssel umzufüllen und dann auf den neuen Bestand zu geben, wenn dieser eingefüllt wurde.
Ha! Mir fällt sogar noch der Wirtschaftbegriff dafür ein.
Wer den Bodensatz nicht nach oben zerrt, handelt nach dem LiFo-Prinzip - last in first out - und der Bodensatz verrottet.
Lifo hat ausschließlich steuerliche Vorteile - aber keine geschmacklichen :)

(ist es nicht immer wieder schön, was für Kram das Hirn abspeichert - und dafür Dinge, wie
"wo habe ich den Autoschlüssel hingetan?"
im Nirwana verschwinden lässt???)

Donnerstag, 3. November 2016

wertvolle Erbstücke - entrümpeln

Beim Bücherregal geht es nicht weiter,
weil ich noch immer dabei bin, die Ausbeute aus dem 1. Regal bei Ebay einzustellen.
Da macht man sich sehr viel Arbeit für 1,- Euro-Auktionen ... aber das ist eine gute Methode, irgendwann an den Punkt zu kommen, dass man all die Bücher einfach nur noch vom Hals haben möchte und dann mit einer Kiste zum nächsten Sozialkaufhaus fährt.
Noch bin ich nicht soweit, sondern stelle täglich einen kleinen Stapel neu bei Ebay ein.

Ah, falls jemand Bücher haben möchte:
Carola-Ebay

Vom Bücherregal ließ ich also die Finger, aber mein Geschirrschrank zog mich magisch an.
Ich habe so ein dreiteiliges Ikea-mit-Vitrinen-Dings und aus irgendwelchen Gründen haben wir irgendwann einmal begonnen, Starbucks-Tassen aus den Orten zu sammeln, an denen wir schon waren.
Um keinen Preis möchte ich Euch raten, diese Tassen zu sammeln, noch werde ich jetzt davon berichten, wie ich genau diese Tassen entsorgt habe, denn an den Tassen haben wir viel Spaß.
Gesammelt wird nur das, was meine Kinder oder ich auch wirklich vor Ort gekauft haben.
Benutzt werden sie nicht, denn diese Becher laufen wahnsinnig schnell aus.
Nein, sie stehen völlig nutzlos im Regal - aber sie machen uns fröhlich und das erlaubt ihr Bleiben.
Auch sehen wir es nicht dogmatisch.
Mein Sohn war 3 Monate in Neuseeland, aber da er viel unterwegs war, kam ein Tassen-Kauf nicht in Frage - fertig.
Dennoch ist absehbar, dass diese Sammlung mehr Platz braucht.
Natürlich ist die Vitrine voll.
Vitrinen sind immer voll.
In einem Fach standen 2 Porzellanfiguren, die ich von meiner Oma geerbt habe.
Ich weiß noch, wie diese Figuren in ihrer Vitrine standen und immer mit Ehrfurcht von ihnen gesprochen wurde.
Als ich klein war, liebte ich Puppen - und natürlich auch diese wundervollen Porzellan-Dinger.
Es gibt noch ein winziges Püppchen, das einen tollen Spitzenrock hatte und einmal spielte ich heimlich damit.
Heimlich, aber nicht gerade vorsichtig und der Rock "zerbröselte" dabei etwas.
Oh, an den Ärger kann ich mich erinnern!
Aber ich bekam ihn nicht mit meiner Oma ... die lachte und sprach, dass ich ihre Porzellanfiguren einmal erben sollte.

Als sie starb, raffte aber mein Papi die Figuren erst einmal an sich.
Gut so!
Ganz ehrlich, ich war mittlerweile aus dem Puppenalter raus und in meiner Wohnung gab es Bücherschränke, aber keine Vitrine, wo man die Figuren sehen könnte, sie aber einen gewissen Schutz hätten.
Es wurde ja immer wieder erwähnt, wie unglaublich kostbar sie wären.
So konnte ich die beiden immer in der Vitrine meines Vaters bewundern.
Die kleine, kaputte Figur hingegen, hatte ich gleich bekommen und immer irgendwo vor den Büchern stehen.

Als nun vor gut 10 Jahren (es waren 11 ... kaum hatte ich 10 Jahre geschrieben, grübelte ich gleich darüber nach ...) (oder 12?) (Schluss jetzt!) (ich weiß den Tag, aber nicht das Jahr ...) mein Papi starb, bekam ich die beiden Porzellanfiguren und stellte sie in meine mittlerweile vorhandene Vitrine.
Ein Sammler bot mir 500,- Euro pro Figur an.
Aber nein, es gilt ja solche Werte in der Familie zu bewahren und zu würdigen.
Mittlerweile ist auch der Sammler verstorben, was ganz gut zu dem Thema passt.

Irgendwann waren meine beiden Porzellanfiguren echt, echt wertvoll, weil die Nachfrage nach ihnen hoch war.
Und dann begann die Zielgruppe zu altern.
Man ging ins Altersheim und hatte dort nicht mehr so viel Platz - man trennte sich von einigen Porzellanfiguren.
Oder man starb und die Erben freuten sich nicht wirklich über große, bunte Porzellanfiguren mit starrem Blick.

Dies geschah alles hinter meinem Rücken, denn ich war noch beseelt von dem Gedanken, das Andenken zu wahren und mir war klar, dass meine Kinder die Figuren einmal erben würden.
Wobei keines der beiden "Kinder" scharf darauf war.
Eher so gar nicht.
Und als ich nun wieder vor der Vitrine stand, musste ich zugeben, dass ich auch nicht daran hänge.
Ich habe so viel schönere Andenken an meine Oma, als diese beiden perfekten Porzellan-Szenerien.
Die kleine kaputte Figur zB - bei der muss ich grinsen und immer daran denken, wie die Oma so gar nicht geschimpft hat, sondern mich im Endeffekt noch belohnte, indem sie mir die Figuren vererbte.


Da meinem Sohn gerade der Rucksack geklaut wurde, in dem sich sein Abi-Geschenk von mir befand, packte ich die beiden kurzentschlossen ein und besuchte den Antiquitätenhändler meines Vertrauens.
Tja und der war nicht glücklich.
Ich hatte mir vorgenommen, für beide Figuren zusammen mindestens 500,- Euro zu verlangen und meinem Sohn sein Abi-Geschenk noch einmal zu kaufen.
Ich bekam 100,- Euro und das auch nur, weil man sich schon länger kennt.
Der Antiquitätenhändler meinte, ich solle sie lieber in meinem Schrank stehen lassen, aber ich fand sogar einen einzelnen Hunni schöner, als diesen Gedanken.
Er gab mir sogar Bedenkzeit - sollte ich den Verkauf bereuen, solle ich einfach wieder anrufen und sie einfach wieder abholen!

Ich gebe zu, dass ich leise fassungslos war.
Froh, sie nicht mehr im Schrank zu haben, aber traurig, dass ich sie nicht damals verkauft hatte ... aber nein, das wäre nicht gegangen, denn da gab es noch Familie in älterer Generation, die schon ein scharfes Auge darauf hatte, ob man auch brav ihr Andenken wahrt und nicht etwa verramscht.

Das ist sowas mit den Erbstücken ... oft verpflichten sie so viel mehr, als dass sie Freude machen.
Und die Menschen, die ihre Erbstücke fröhlich gleich zu Geld machen, kommen in Filmen, Büchern und Erzählungen nie gut weg!
So jemand möchte man ja nicht sein und darum bewahrt man ... aber ich finde 10 Jahre sollten dann dieser Verpflichtung auch Genüge getan haben und ich bewahre meine Kinder vor solch einem verpflichtenden Erbe ...

Ok, da wären jetzt 30 Starbucks-Tassen ... ich werde mal fallen lassen, dass die sich bestimmt super bei irgendeinem Polterabend machen werden!

Und mit den beiden Figuren hatte ich es ja noch gut!
Ich kenne Menschen, die 200 Sammler-Porzellan-Puppen oder ein ganzes Haus voller Sammelteller und sonstigem Kitsch geerbt haben.
Es macht Freude, beim Kaffee Dinge wie "und was habt ihr mit der wundervollen Sammlung gemacht?" zu fragen und dann ein "oh, das würde ihm das Herz brechen!" zu äußern ...

Ich habe jetzt für mich gelernt, dass ein "oh, das habe ich noch von XY!" nicht mehr reicht um mich zum Bewahren zu verpflichten, sondern dass dringend der "und es macht mich glücklich!"-Nachsatz dazu gehört.
Wenn es nicht glücklich macht, könnte es schlau sein, das Erbstück umgehend und sofort an den Mann zu bringen, da es sonst in den kommenden Jahren an Wert verliert, weil die Zielgruppe verstirbt.

Fragt mal die glücklichen Erben von Briefmarkensammlungen.
Die erben ganze Schränke voller Alben und müssen dann feststellen:
Kennst Du noch Briefmarkensammler?
Nein?!
Ja, und genau so steht es um die Nachfrage nach ganzen Schränken voller Briefmarkenalben ...

PS Ich habe ganz bewusst kein Foto der "verbannten Figuren" gemacht, da ich keine
"oh, die sind doch so schön!"
Oder gar:
"oh, ich gebe Dir 1.000,- Euro pro Figur!"
Kommentare haben möchte :)







Samstag, 29. Oktober 2016

wir entrümpeln das Bücherregal ...

Eigentlich wäre ja der Kleiderschrank dran, den ich "alle 10 kg" entrümpeln wollte,
aber gestern habe ich spontan begonnen, in meinem Bücherregal herumzusortieren.


Dann habe ich kurzentschlossen das oberste, linke Fach leergeräumt und gestaunt:
Ihr glaubt gar nicht, wieviel Dreck sich in einem dicht an dicht voll gepackten Fach ansammeln kann!
Eine erstaunliche Entdeckung, die ich beim Entrümpeln immer und immer wieder mache ...
Ich werde nie zu alt zum Staunen :)

Als ich jung war, sammelte ich Bücher - alles, was ich mal gelesen hatte - oder angeschafft hatte, um es mal zu lesen (und dann im Regal vergaß ...) wurde gehortet.
Ich sortierte meine Bücher alphabetisch nach Autoren und so konnte ich immer alles recht schnell finden.
Bücherwände sind dekorativ und Leser erkennen sich gegenseitig an ihren vollen Regalen ...
Diese "viel Buch, viel Ehr"-Einstellung behielt ich bis zu meinem Umzug in den Norden.
Meine Sammelleidenschaft brockte mir horrende Umzugskosten ein, denn meine schweren Bücherkisten machten einen zusätzlichen Anhänger zum Möbelwagen nötig.
Und kaum war all mein Hab und Buch hier, musste ich feststellen, dass ich nun zwar viel Platz, aber herzlich wenig Stellfläche für Bücherregale hatte.
Ein Reetdach sorgt für sehr niedrige Außenwände - also hat man nur die Innenwände um hohe Regale zu stellen.

Dazu kam auch, dass ich mit dem Alter nicht nur faltig, sondern auch weise geworden war.
Mir war mittlerweile herzlich schnuppe, was andere von mir dachten und dass sie mich bitte umgehend als "Leserin" erkannten.
Zudem war irgendwann der Groschen gefallen, dass es ständig neue Bücher gibt, die man lesen möchte.
Es gibt keinen Grund, alle alten Bücher aufzubewahren, die nur Platz kosten, einstauben und stillschweigend an Wert verlieren.
Mittlerweile bin ich da sehr hart:
jedes gelesene Buch, gebe ich umgehend weiter oder stelle es bei Ebay ein.
Wenn Bücher noch im Monat des Einkaufs wieder weiterverkauft werden, bekommt man gut und gerne 2/3 des Kaufpreises.
Verkauft man es 1 Jahr später, bekommt man meist nur noch 1,- Euro.
Und wenn der Käufer dann noch per Paypal zahlt und man statt der angenommenen 2,- Euro - 2,60 Euro Porto zahlen muss, hat man eher gar nichts dabei gewonnen oder sogar noch draufgezahlt.

Im Gegenzug:
wenn man ein Buch doch noch mal lesen möchte, bekommt man es für 1,- + Porto bei Ebay.

Na gut, es gibt natürlich doch ein paar Autoren und Reihen, die ich behalte.
Auf meinem Foto könnt Ihr sehen, dass das Regal außen links nun durchsortiert ist.
Nun muss ich erst einmal alles, was ich dort rausgeräumt habe "entsorgen".


Ich kann gar nicht glauben, wie voll das Regal weiterhin ist, wenn ich sehe, wieviel da auf dem Stapel und dem Wäschekorb daneben ist ...

Was ich im Regal behalten habe, sind die Bücher, die ich meinen Kindern vorgelesen habe - darunter auch all meine Lindgrens aus meiner Kindheit.
Außerdem die Kunstbände, die mich heute noch interessieren.
Reiseführer in Länder, die mich heute noch interessieren.
Comics, die ich heute noch liebe - Peanuts, Gary Larson, Marsupilami, Asterix und Ottos Ottifanten

Mit einem schrägen Grinsen erkenne ich, dass viel im linken Regal unter das Schlagwort "Enkelchen" fallen könnte.
(das dürfen meine Kinder nicht mitbekommen; die lachen mich dann wieder aus ...)

An dem Regal habe ich noch eine ganze Weile zu tun ... und lacht mal:
ich habe noch so ein Regal für meine Kochbücher ...

später ...

Dienstag, 18. Oktober 2016

Herbstentrümplung: Jacken, Schuhe und Einmachgläser

Nebenbei entrümple ich gemütlich vor mich her.
Letzte Woche habe ich meinen geschrumpften Haushalt auf den Herbst umgestellt.
Dabei habe ich erst einmal meine Garderobe komplett leer geräumt und dann sämtliche dünnen Sommerjacken, die man nicht noch unter eine dicke Jacke ziehen kann (oder mag) auf den Dachboden gebracht.
Bzw eine Jacke landete komplett im Müll, da sie es wirklich, wirklich "hinter" sich hatte.
Dafür holte ich dann die dicken und winterfesten Jacken und Mäntel hervor.
Dabei durfte ich feststellen, dass zwei Jacken von ihren Bügeln gerutscht waren und den Sommer über wohl ein kuschliges Lager für eine meiner Katzen abgegeben hatte.
Da konnte ich dann gleich noch waschen.

Bei den Schuhen das gleiche Spiel.
Bevor die Sommerschuhe ins Winterquartier zogen, habe ich 2 Paar Schuhe noch mit in die Waschmaschine gegeben.
Gefallen hat das nur einem Paar. Das andere Paar erwies sich als nicht waschmaschinentauglich und verwandelte sich prompt in Müll ...

Auf dem Dachboden stand ich dann vor 3 Pappkartons voller Schraubgläser, die ich gehortet hatte, damit ich genügend Gläser hätte um Obst einzumachen.
Ich holte nur die 4 schönsten Gläser raus und brachte den Rest mit ins Altglas.
Unter schöne Gläser verstehe ich dafür gemachte Marmeladengläser - der Rest waren ehemalige Gurkengläser und Co.

Nichts Aufregendes - aber es wirkt alles gleich viel übersichtlicher, wenn es getan ist :)

Mittwoch, 12. Oktober 2016

Zeit ist Geld - Kram ist Ballast

Im letzten Monat gab es in meiner Familie einen Trauerfall
und ich habe eine neue Variante des Entrümpelns kennengelernt.

Das
Nein, danke!

Es ist erstaunlich, wie sich ein einzelner Haushalt durch das Ableben eines netten Menschen verwandeln kann.
Was eben noch ein gemütliches Zuhause voller Andenken war,
wird flugs zu einem bedrohlichen Lager staubigen Krams.

Zumindest habe ich das Haus so empfunden.

In früheren Jahren wurde ich nun immer gern zum Opfer all der lieben Menschen, die man vor dem Kummer bewahren möchte, "noch Gutes" vergeuden zu müssen.
Mit dem Erfolg, das mein eigenes Zuhause hin und wieder zu einer bunten Ansammlung nicht wirklich zu mir, meinem Zuhause oder der anderen Möbel passenden Dinge wurde.
Noch schlimmer:
es gab Ecken, die ich regelrecht mied, da mich dort gerne der Geist irgendwelcher längst vergangener Weihnachten ansprang, um es mit Dickens zu sagen.
So begann meine große Entrümplung, die bis heute andauert.

Als ich diesmal also in dem Haushalt eines sehr lieben Verstorbenen stand, griff ich beherzt nach meinem Autoschlüssel und machte mich ein wenig feige vom Acker.
Ok, ich trug eine "kalte Ente" und eine kleine Tortenplatte bei mir.
Aber das war es dann auch.

Wollte man all das, was sich in dem Haus befindet, neu kaufen - oder auch alt kaufen - man würde arm.
Aber:
nur weil das alles evtl. - wenn man den richtigen Käufer fände - viel Geld wert wäre, ist das noch lange kein Grund, dass ich mich damit abgebe.
Zeit ist Geld - Kram ist Ballast.

Es gibt Menschen, die haben Spaß und Geschick daran, solche Sachen zu verkaufen.
Zu denen gehöre ich eher nicht.
Mein Flohmarktgeschick ist gering.
Menschen, die mir erzählen, was für Makel und Macken die Dinge haben, die ich gerade anbiete, werden erleben, dass ich persönlich beleidigt bin und ihnen übrigens gar nichts verkaufe!
Ätsch!
So geschehen bei meinem einzigen Flohmarkt, der noch heute zu Lachtränen der Freundin führt, die dabei war und ihr bestes tat, mir die Gepflogenheiten bei Flohmärkten zu erklären.
Ich habe Flohmärkte verstanden: ich finde sie doof!

Und so stand ich also in dem Haus und dachte:
das sind alles sehr schöne Sachen, aber ich brauche nichts davon.
(außer dieser niedlichen, kleinen Kuchenplatte und der Saftkanne)

Wie lange entrümple ich nun schon?
Es hat jedenfalls geholfen!
Es tut mir nicht mehr Leid um Kram.
Ich kann so gut loslassen, dass ich noch nicht mal mehr vorher zugreifen muss :)

Sonntag, 21. August 2016

Kleiderschrank entrümpeln - Bügel drehen

Ich wurde nun oft gefragt, wie ich das meine, dass ich die Bügel drehe um meinen Kleiderschrank weiter zu entrümpeln.

Das ist ganz einfach:
Mein Schrank ist mir eigentlich noch immer zu voll und ich denke, dass ich beim Entrümpeln evtl. auch zu vorsichtig war und auch Kleidungsstücke im Schrank belassen habe, die ich gar nicht trage.
Auf den ersten Blick sind die Sachen zu schade zum Aussortieren.
Vielleicht waren sie einmal teuer?
Aber im Endeffekt trägt man sie nicht - und nun ist es eigentlich der eigene Kleiderschrank, der einem zu schade sein sollte für solche "Karteileichen".
Aber wie erkennt man sie?
Beim Entrümpeln hat man sich vielleicht ein wenig selbst belogen.
Im Alltag ist man dann aber doch sehr ehrlich zu sich selbst und greift immer nur nach der Kleidung, die man auch tragen möchte.
Um die "Karteileichen", die ich im realen Leben doch nie trage zu erkennen, dreht man einmal alle Kleiderbügel oben in die gleiche Richtung:


Und von nun an, hängt man jedes Kleidungsstück nach dem Tragen/nach der Wäsche umgekehrt in den Schrank, so dass die Bügel nun nach vorne offen sind.

Mein "großes Entrümpeln" ist erst eine Woche her, darum sind von dem nächsten Bild erst zwei Bügel umgekehrt im Schrank.


Am Ende meiner gesetzten Frist von 2 Monaten, erkenne ich gut, welche Kleidungsstücke ich nicht getragen habe und kann dann noch mal in aller Ruhe überlegen, warum ich dieses Kleidungsstück nicht trage und ob es tatsächlich im Schrank hängen muss.

Vielleicht kann es auf dem Dachboden verstaut werden, wenn ich es nur selten und zu bestimmten Anlässen brauche?
Vielleicht kann ich es bei Ebay oder dem nächsten Flohmarkt verkaufen oder es zur Kleiderkammer bringen?


Man kann diese Methode auch einfach nach Saison anwenden und damit zweimal jährlich "ausmisten".

Ich war mit dieser Methode mittlerweile schon so erfolgreich, dass ich kaum noch Wäschestapel in Schränken habe.
All meine T-Shirts und Blusen hängen mittlerweile - außer Sportklamotten.

Und psssst, ich habe noch eine wahre Kleiderkammer auf dem Dachboden mit der Kleidung, die auf "wieder schlankere Tage" wartet.

Aber meinen Alltags-Schrank so übersichtlich zu haben, spart tatsächlich viel Zeit, Nerven, gute Laune und Geld.
Geld, weil ich auf einen Blick sehe, was ich brauche, bzw. wovon ich reichlich habe.
Mir deucht zB. mein Bedarf nach schwarzer Oberbekleidung ist gedeckt!

Sonntag, 14. August 2016

den Kleiderschrank entrümpeln

Ja, bei mir ist heute der Kleiderschrank wieder mal dran.
Anlass: ich habe 10 kg abgespeckt und bin nun wieder ein Uhu.
Viele Sachen im Schrank passen mir noch nicht oder nicht mehr.

Also werde ich gleich den Schrank einmal komplett ausräumen, auswischen und dann wird jedes einzelne Teil anprobiert und entschieden:

perfekt - zurück in den Schrank!

gruselig - das gefällt mir gar nicht mehr!

zu weit - Kleidersack oder Flohmarkt?

zu eng - ab auf den Dachboden
gefällt mir aber

zu eng - Kleidersack oder Flohmarkt?
gruselig

Ich bin sehr gespannt, was heute Abend noch, bzw. wieder im Schrank hängt!

Ach, und herrlich - morgen kann ich einfach reingreifen und anziehen, was immer ich möchte.
Ohne den "passt nicht!"-Frust oder ein verwundertes "uargh, das hat mir mal gefallen???"-Erlebnis.


In Sachen "Kleiderschrank ausräumen und auswischen"
war ich nun schon mal erfolgreich.

Ich fürchte nur, das war der geringste Teil der Arbeit.
Jetzt habe ich mir schöne Musik aufgelegt und die Modenschau kann beginnen.
Mal sehen, was mir nun überhaupt noch gefällt ... jaja, passt ...

Was immer mich gleich kneift, bekommt erst einmal Schrankverbot!
Jawohl!






Fertig!
Hey, wenn ich gewusst hätte, was das für gute Laune bringt, hätte ich mich nicht so widerwillig ans Werk gemacht!

Zwei Kleidungsstücke habe ich komplett rausgeschmissen - zu weit und überhaupt nicht mehr mein Geschmack.
Vermutlich Verlegenheitskäufe, die ich nur getätigt habe, da sie passten ...

28 Kleidungsstücke wanderten auf den Dachboden und warten dort auf schlankere Zeiten.
Das heißt, die Aktion werde ich hoffentlich regelmäßig wiederholen.
Ich habe nämlich nur den recht kleinen Kleiderschrank und wenn man so wenig Platz hat, möchte man keinen überflüssigen Kram dort aufbewahren.
Dass überhaupt wieder so viel zu enge Klamotten dort hingen, lag daran, dass ich intensiv die Augen vor meiner Zunahme verschloss ... wer will sich das schon so ganz deutlich bewusst machen?!
Ich eher nicht ...

Auch heute rechnete ich eher mit schlechter Laune und einem sehr leeren Schrank nach der Anprobe, aber mir passt schon wieder sehr viel mehr, als ich gedacht habe.
Nachdem ich nun sehr lange in den immer gleichen, Frust sparenden Klamotten herumgerannt bin - Jeans mit weit schwingendem Sack drüber ... sitze ich jetzt in Leggins und langem, weit schwingenden Sack hier :)

Erinnert mich bitte mal daran:
Carola, du hast genug schwarze, weite Klamotten!

Auch brauche ich keine neuen Schals und Tücher oder Handtaschen.

Bis zur nächsten Entrümplung werde ich auch mal wieder die Kleiderbügel drehen.
Wann immer ich etwas getragen habe, wird der Kleiderbügel umgedreht.
So erkenne ich gleich, was ich nicht getragen habe.
Was ich bis zur nächsten Aktion nicht getragen habe, wird aussortiert.
Man hebt einfach viel zu viel auf ... ich jedenfalls.

Samstag, 30. Juli 2016

In ganz kleinen Schritten: die Küche entrümpeln

Manch einer denkt:
Oh ja, ich müsste auch dringend entrümpeln, aber derzeit komme ich gar nicht dazu!

Ich komme auch nicht dazu!
Draußen im Garten arbeiten die Brennnesseln an der Sache mit der Weltherrschaft
drinnen am Computer habe ich noch Beiträge aus dem April (!) in meine Mailbox
noch dazu bin ich beim Saftfasten und überhaupt ...

Gründe gibt es immer.
Wege, trotzdem zu entrümpeln, gibt es aber auch.

In ganz kleinen Schritten entrümple ich täglich - begonnen habe ich wieder in der Küche.
Die Küche ist ein guter Ort um mit dem Entrümpeln zu beginnen.
Täglich räume ich ein einziges Fach in der Küche komplett leer, wische das Fach aus.
(Gelegentlich hole ich erst einmal den Staubsauger ... und wische danach noch mal hinterher)
Dann sortiere ich alles, was ich aus dem Fach geholt habe.
Wenn es Lebensmittel sind, prüfe ich erst einmal den Inhalt:
möchte das überhaupt noch irgendwer essen?
Weiß ich überhaupt, was es ist?
Wie sieht es mit der Haltbarkeit aus?
Ich stelle einen kleinen Eimer bereit und je nachdem kippe ich den Inhalt in mein Eimerchen und stopfe die Verpackung dann in den gelben Sack.
(oder in die Spülmaschine, wenn ich gerade wieder einen Tupper-Sarg geleert habe)
Bei dem Tempo wird es 23 Tage dauern, bis ich alle Fächer und Schubladen entrümpelt habe, aber:
sprechen wir uns in 20 Tagen wieder:
ich habe dann eine komplett durchsortierte Küche - und Du?

(20 Tage, weil ich das schon seit 3 Tagen mache :)

Bei der Methode ist es übrigens wichtig, auch Geschenke anzunehmen.
So war ich heute wenig überraschend schnell mit meinem "Zucker-Fach" durch.
Ja, ich habe ein eigenes Fach für all meine Zucker-Sorten ...
Und nichts davon war verdorben :)


Mittwoch, 27. Juli 2016

alte Gartenmöbel ...

Nun ist er weg, der Nachwuchs, und ich kann nach Herzenslust entrümpeln!

In den letzten Wochen spielte mir mein Sohn einen Streich und zerlegte in meiner Abwesenheit mittels einer Party einerseits das Gartentrampolin, als auch die Hollywoodschaukel.
Beides war nicht seine Schuld - sagt er.
Vielmehr war beides alt, rostig und fiel ohne Einwirkung Dritter auseinander.
Die anwesenden Gäste seiner Geburtstagsparty hatten mit dem Ableben der Dinge rein gar nichts zu tun - sagt er.
Das Trampolin vermisse ich sehr, denn obwohl wir Netz und Umrandung schon lange entfernt hatten, leistete es meiner Tochter und mir als Sonneninsel grandiose Dienste.
Man lag dort wie auf einer riesigen Hängematte, fernab aller auf dem Boden krabbelnden Insekten ...
Ein Jammer.
Aber immerhin konnte ich meinen Sohn motivieren, die Reste eine Straße weiter zum Recyclinghof zu bringen.
Anders sah es mit der Hollywoodschaukel aus, die seit Juni in 2 Teile zerlegt langsam von Gras und irgendwelchen Schlingpflanzen vereinnahmt wurde, während ich durch Norwegen fuhr.
Der ganze Garten ist unter Brombeerranken, Brennnesseln und Kram verschwunden und gestern sah ein Teil meiner Gartenarbeit tatsächlich so aus, dass ich Brennnesseln aus dem Giersch heraus rupfte und mit dem deutlich ordentlicher wirkenden Gesamteindruck auch schon zufrieden war.
Giersch ist ein Wildgemüse und damit basta!
(und Brennnesseln beherbergen Raupen, die uns die wunderschönen Schmetterlinge bescheren, daher ist mein Kampf gegen sie auch auf Bereiche beschränkt, die die Nachbarn verunsichern)

Während mein Sohn mit seinen Klassenkameraden das bestandene Abi ausgiebigst am Strand von Dänemark feierte, schleppte ich endlich die 6 Plastikstühle zum Abfallhof.
Beim letzten Versuch, sie in den Sperrmüll zu bringen, hatte der Sohn sie wieder von der Straße geholt, weil er sie für die nächste Party noch haben wollte.
Diese Stühle sind älter als er es ist und waren immer nur ein Provisorium - woran sich wieder bewahrheitet, dass nichts länger hält, als Provisorien.
Nun sind sie weg!
Aber meine Freude über diesen Meilenstein meiner Entrümplungsgeschichte wurde durch die Ruine der Hollywoodschaukel merklich getrübt. Ich zog probehalber an ihr, aber sie bewegte sich nicht.

Als am Samstag nicht nur mein Sohn, sondern auch noch Kumpel von ihm hier waren, warf ich mich also mit einem "und was ist mit der Hollywoodschaukel?!" zwischen die Jungs.
Mein Sohn wollte mich routiniert mit "nicht jetzt!!" vertreiben, aber fremde Jungs sind gegen fremde Muttis (die sie öfter schon nachts von Partys nach hause gebracht haben ...) völlig machtlos und so verschwand die Hollywoodschaukel aus meinem Garten!

Tja, das hätte jetzt DIE Erfolgsgeschichte auch schon sein können, wenn der doofe Recyclinghof noch geöffnet gewesen wäre.
War er aber nicht.
Und so stand die Hollywoodschaukel nun auf meinem Parkplatz hinter dem Auto des Sohns ...
... den ich dann den Rest der Zeit durch die Gegend fahren musste, da er sein Auto ja wegen MEINER Hollywoodschaukel nicht benutzen konnte.
Dumm ist er nicht ...

Immerhin war die Schaukel beim Transport auf den Parkplatz nun endgültig in 2 Teile zerbrochen.
Die Sitzbank und das Gestell an dem die Sitzbank hängt.

Montag war es Zeit, ihn zum Flughafen zu bringen.
Es wäre durchaus noch Zeit gewesen, mit einer Hollywoodschaukel beim Recyclinghof vorbei zu schauen, aber er bremste meinen halbherzigen Versuch durch ein gut gezieltes "dein Ernst?!"

Nicht mein Ernst - es war Zeit für Abschied, Tränchen und Winken.

Zurück vom Flughafen, grüßte mich ein Nachbar freundlich, wobei sein Blick etwas besorgt an der Ruine der Hollywoodschaukel hängenblieb. Wenn ich ehrlich bin, stand diese Ruine ganz zufällig auch noch vor einem kapitalen Stapel aus Ästen, denn den Samstag-Vormittag hatte ich damit verbracht, die Sträucher an meinem Parkplatz kräftig zurückzuschneiden, nachdem das Gewitter vom Freitag sie übelst umgehauen hatte.

Ja, mein Parkplatz sah ungut aus.
Glücklicherweise grenzt auf der einen Seite ein Feld an mein Grundstück, das einen neuen Pächter hat.
Mich müsste dieser Pächter in den Wahnsinn treiben, hätte ich denn einen Ziergarten, denn im Gegensatz zu dem Pächter davor, mäht dieser Pächter nur mit großem Gerät und lässt die Feldränder dann stehen.
Wer also nun auf meinen Garten schaut, kann meine Hortensienhecke kaum noch sehen, da am Feldrand vor meinen Hortensien eine breite Kante aus Brennnesseln steht.
Höhö - zwischen den Hortensien stehen übrigens auch üppig die Brennnesseln - aber das sieht man ja nun nicht und darum habe ich es mit dieser Seite des Gartens gerade auch noch nicht soooo eilig.
Vor Kopf des Feldes wuchern die Diesteln, die bis vor kurzem noch wunderschön lila geblüht haben.
Schmetterlinge ohne Ende!, sage ich nur.
Mittlerweile blühen diese Diesteln nicht mehr, sondern hängen voller weißer Samenstände - ein wenig wie Pusteblumen.
Und immer wenn Wind aufkommt, treiben diese Samen fröhlich über die Straße zu meinem Nachbarn herüber, dessen Garten äußerst gepflegt ist.
Englischer Rasen und zwischen den Pflanzen in den akurat gestochenen Beeten, frisch "gebürstete" Erde.
Mir ist also sehr bewusst, dass ihm mein Garten nicht der größte Dorn im Auge ist - insbesondere, da ich eben die zu ihm zeigende Seite immer als erstes wieder pflege.
Aus Rücksicht ihm gegenüber, aber auch weil es nun einmal der Eingang zu mir ist und ich da selbst so meine Vorstellungen habe, wie es aussehen sollte.

Dienstag Vormittag kam ich auf der Hunderunde also an meinem Schandfleck von einem Parkplatz vorbei und wurde auf dem Rückweg von einem gewissen Aktionismus erwischt.
Ich holte meine Schubkarre und schaffte es tatsächlich, die Sitzbank aufzuladen.
Mit der schwankenden Fracht ging es um die Ecke und ab in den Altmetallcontainer.
Hey, das war einfach!
Nun stand noch das Gerüst da, an dem die Sitzbank hing.
Keine Chance, das auf die Schubkarre zu stellen.
Ich zog halbherzig an einer Seite und stellte fest, dass die Beine unten auf Plastik standen - dadurch ließ sich das Gestell ganz gut ziehen.
Ich zog.
Und zog.
Und bog kurz darauf dann mit der Hollywoodschaukel wieder auf dem Recyclinghof ab, wo die Angestellten herzlich lachten.
Es muss wohl lustig ausgesehen haben, wie ich da meine Hollywoodschaukel hinter mir herzerrte, aber:
weg ist weg!

Man hatte mir vorher angeboten, die Schaukel abzuholen - nicht kostenlos, natürlich.
Ich hatte die vage Idee gehabt, Freunden meines Sohnes aufzulauern und sie zu nötigen, die Schaukel wegzubringen.
"Kinder" meiner Freundinnen ...
Alles eher langwierige Ideen.
Und nun war die komplette Schaukel schon weg!
Wonderwoman hatte für Ordnung gesorgt!

Nun kamen noch die Sturmopfer-Äste auf die Schubkarre und hey:
Mission Parkplatz war erledigt!

Ok, da steht noch irgendwo ein blauer Plastiktisch, der zu den Stühlen passt, die schon verschwunden sind.
Der kommt auch bald dran ...


PS
warum ich nicht einfach auf den Sperrmüll gewartet habe:
weil der nächste Termin im Mai nächsten Jahre ist!

Dienstag, 19. Juli 2016

Kabelsalat - nicht in den Hausmüll

Letzten Monat hatten wir Besuch.
Eine Freundin war hier und hatte doch prompt das Ladekabel von ihrem Handy vergessen.
Kein Problem!
Auf diese Situation war ich vorbereitet!
Jahre, ach was, Jahrzehnte lang, habe ich immer alle Kabel sorgfältig aufbewahrt, auch wenn mir nicht klar war, wofür sie gut waren.
Sicher wichtig!
Kann man noch brauchen!
Nicht, dass man dann plötzlich ohne das passende Kabel dasteht?!
Also sammelte ich Kabel erst in einer kleinen Schublade und als diese sich nicht mehr schließen ließ, zog die Kabelsammlung in einen Plastikcontainer um.
Einen großen Plastikcontainer - ein Informatikerhaushalt mit internetaktiver Mutti und technikbegeisterten Kindern; da kommt etwas zusammen!
Dauernd waren mir herrenlose Kabel begegnet, die dann eine neue Heimat in der Kabelkiste fanden.
Ach ausrangierte, aber eigentlich noch taugliche Handys und mysteriöse Fernsteuerungen landeten in der Kiste.
Von der Handy-Marke meiner Freundin (Nokia) hatte ich auch das eine oder andere Handy gehabt und wir hätten doch sicher ein passendes Ladekabel für sie da.
Ich schleppte also die Kabelkiste herbei und dann guckten wir uns jedes einzelne Kabel an.
Mein Sohn lachte mich aus, für den geballten Kabelsalat und schwupps nötigte ich ihn, die Kiste nach Sinnvollem durchzuschauen und mir zu sagen, was weg könne.

Sagen wir es so:
wir fanden kein Ladekabel für meine Freundin und mein Sohn beschied,
"das da kann alles weg!"


Nein, nein, das soll kein Weibchengehabe sein, dass mein Sohn hier bestimmen darf, welche Kabel Mutti noch braucht.
Es ist eher so, dass mein Interesse an Dingen, die Kabel brauchen, eher gering ist.
Und die Dinge, die ich habe, die auch Kabel haben, hängen sozusagen an ihren Kabeln ...

Dazu kommt, dass ich keine Ahnung habe, was für Kabel ich da eigentlich habe.
Sollte also mal jemand fragen, ob ich ein "Tüdelüt-Dingsda-Wichtig"-Kabel hätte, könnte ich ihm nur meine Kabelkiste reichen und bei den meisten Geräten sind beim Kauf die passenden Kabel vorhanden ...

Gestern konnte ich also mein großes Entrümpeln beginnen, indem ich schon mal diese Kabelkiste zum Abfallhof brachte.
Die Handys kamen dort übrigens in eine Extra-Sammlung.

Elektrokabel gehören übrigens nicht in den Hausmüll.
Die Abgabe in unserem Abfallhof war kostenlos und die Handys wurden gleich noch einmal sinnvoll in eine Extra-Sammlung gegeben.
Ich habe gehört, dass man für solchen Elektroschrott an anderen Orten sogar Geld bekommt, aber das ist jetzt eine schwammige Hörensagen-Info, die auch ein Gerücht sein könnte.
Da mich allein das "weg damit!" interessierte, war ich zufrieden, sie kostenlos abgeben zu können.
Wieder ein Container leer.

Ich weiß noch, wie ich die stapelbaren Container vor Jahren anschaffte, um das Chaos hier zu ordnen.
Mittlerweile habe ich schon wieder 6 Container per Kleinanzeige verkauft, denn ich hatte ein
"wohin mit den leeren Containern"-Entrümplungsproblem :)

Übrigens, drei sehr lange Kabel musste ich aufbewahren - bin gespannt, wann ich die noch entsorgen darf ...

Dienstag, 7. Juni 2016

der beste Zeitpunkt zum Entrümpeln

... liegt bei mir eindeutig nach dem 25.07.2016

Wer einmal den Entrümplungs-Funken in sich entzündet hat, glaubt gern, dass das Thema doch jeden begeistern müsste.
Nein.
Tut es nicht.
Es gibt Lebensphasen, in denen man nichts mit dem Thema "weniger" anfangen kann, weil man gerade selbst vor dem großen "Alles" steht. Ich rede von dem Zeitpunkt, an dem man auf dem Nestrand sitzt, sich noch von Mutti füttern lässt, aber dabei schon in die große, weite Welt hinausblickt.
Die Welt, in der man alles erreichen kann und wird.
Und wenn man so angestrengt hinaus schaut, dann möchte man, dass sich hinter seinem Rücken bitte sehr rein gar nichts tut.
Mutti soll bitte nicht anfangen das Nest zu zerrupfen und auf den Müll zu schaffen!
Alles soll genau so bleiben, wie es "immer" war!
Und "DAS!" kannst du doch nicht wegwerfen!!!
Egal - absolut egal - welches "DAS!" auch immer, denn da mein Pubertist noch gar nicht so recht weiß, welchen Teil der Welt er (zuerst) erobert, kann er ja auch nicht einschätzen, ob er dann noch mal seinen Holzschlitten, uralte Gartenmöbel, fast komplette Puzzle ... braucht.
Auch möchte er nicht, dass Mutti irgendwas entrümpelt, das er selbst nie gebraucht hat, Mutti aber doch evtl. mal brauchen könnte, wenn er weg ist.

Mit anderen Worten:
es ist ein ganz lausiger Zeitpunkt zu entrümpeln, wenn der eigene Nachwuchs gerade zwischen Pauken für eine Abi-Prüfung, Chillen und Planen herumschwankt.
Zum Abnabeln gehört ganz klar das Pfeifen im Walde, dass man auch außerhalb des gewohnten Nestes wunderbar zurecht kommen wird.
Da wird gern mal zwischen Größenwahn und Sentimentalität herumgeschwankt.
Rechnet man täglich alles zusammen, kommuniziert ein aufbruchbereiter Spross:
Ich habe dich lieb, du dämliche Kuh!

Eine Zeit also, in der Mutti Kaffee kochen und unauffällig mit Alkohol aufgepeppt trinken sollte ...
Viel Kaffee!
Entrümpeln ist in der Zeit eher kontraproduktiv.
Zum letzten Sperrmülltermin habe ich zB ganz allein unsere 25 Jahre alten, ehemals blauen Plastik-Gartenmöbel an die Straße geschleppt.
Und mein Sohn hat alles wieder in den Schuppen zurückgebracht, denn die kann man evtl. noch mal brauchen.

Mütter, die Gartenmöbel entsorgen, bringen evtl. auch plötzlich die Hunde ins Tierheim?!
(er spinnt!)
Aber scheinbar ist Müttern auf ihrem Entrümplungstrip ALLES zuzutrauen und ich habe in den letzten Wochen mittlerweile mehrfach versprechen müssen, keine Hunde oder Katzen ins Heim bringen zu wollen oder die Hühner aufzuessen.
Ok, das mit den Hühnern ist erfunden.

Ich gab mich geschlagen - vorerst :)

Ende Juli wagt der letzte Spross den Sprung vom Nestrand und dann geht es hier wieder rund :)



Donnerstag, 31. März 2016

der Nachttisch wird entrümpelt

Ostern ist vorüber.
Der Besuch wieder abgereist und das Haus hat eine Saug-Wisch-Putz-Aktion hinter sich.
Also kann ich ja mal wieder meinen Entrümplungsgedanken aufnehmen.
Ganz spontan habe ich mit meinem Nachttisch angefangen, das klein und unscheinbar neben meinem Bett steht.

Es gibt 2 Sorten von Menschen:
die einen gehen ins Bett, schlafen, wachen auf und verlassen das Bett.

Die anderen wachen auf, kochen Kaffee, schleppen Kaffee und Zeitschriften ins Bett und krümeln ...
Will sagen: mein Bett hat einen gewissen Wohnwert und in meinem Nachtschränkchen habe ich gern ein paar Dinge griffbereit.
(Kühlschrank und Kaffeemaschine wäre nett, ist aber nicht praktikabel)

Gelegentlich ertrinkt mein Nachttisch unter Bücherstapeln, bei Grippe ist er eingedeckt mit Taschentüchern und Medikamenten.
Das Übliche halt und meist schnell wieder aufgeräumt.

Da ich nun schon so lange entrümple erwarte ich insgeheim immer, dass ich mal auf einen Ort stoße, an dem es rein gar nichts mehr gibt, was entrümpelt werden könnte.
Was sollte in meinem kleinen Nachttisch schon sein, was dort nicht hingehört?

Ich räumte das Schränkchen einmal komplett aus, wusch alle Fächer aus und sah mir dann den Kram an, den ich aus den Schubladen geholt hatte.
Ganz erstaunlich:
ich musste gleich zweimal zur Mülltonne marschieren.
Unter anderem entsorgte ich eine Sonnenbrille, die mir vor Jahren zerbrach und die ich eigentlich reparieren lassen wollte.
Eigentlich.
Ein Schrittzähler - da war der! - der mir eine 0 zeigte und dann verstarb.
Angebrochene Cremeproben, Flyer zu Veranstaltungen, eine sehr hässliche Sonnenbrille (warum stopfe ich Sonnenbrillen in meinen Nachttisch???)

Ein Schwung Tiegel und Tuben (Sonnencreme zB) sortierte ich wieder ins Bad.
Dann lud ich neue Batterien nach ... nein, nicht was Ihr jetzt denkt - ich bestückte mein Blutdruckmessgerät damit, denn mir fiel ein, dass ich meinen Blutdruck nicht mehr gemessen hatte, seit mein Sohn die Fernsteuerung unseres Fernsehers mit meinen Batterien gefüttert hatte.
Und ich entdeckte und benutzte gleich noch ein toll pracktisches Gerät gegen Hornhaut an den Füße und ein Dings mit Kugeln, mit dem man sich die Orangenhaut wegrollen kann.
Zudem entdeckte ich noch meinen batterie getriebenen Bauchtrainer, der ohne Mühe und nebenbei ein Sixpack herbeizaubert.

Ich bescheinige mir eine gewisse Anfälligkeit für Produkte, die auf HomeShoppingKanälen angepriesen werden könnten, weshalb ich solche Kanäle auch meide.
Nicht, weil ich sie lächerlich finde, sondern weil ich mich unweigerlich ruinieren würde.
"Oh, das klingt aber praktisch! Das sollte ich bestellen!"

Der Hornhautraspler, der Bauchtrainer und das Orangenhautkugel-Dings wurden nicht entrümpelt:
die 3 Dinge werden künftig täglich benutzt.
Ganz bestimmt!

...

Oh, jetzt hätte ich doch fast das Gesichtsreinigungsdings mit dem rotierenden Bürstchen vergessen, das im Nachtschränkchen landete, nachdem ich die Benutzung wohl übertrieben und mein Gesicht nach einigen Wochen von ein paar Hautschichten befreit hatte, die es eigentlich lieber behalten hätte.
Vor meinem inneren Auge hatte ich immer klinisch reine, saubere Poren gesehen, die winzig klein würden und mir ein makelloses, gepflegtes, jugendliches Äußeres garantierten.
Zuerst wurde meine Haut auch wirklich immer schöner - leider verpasste ich den richtigen Zeitpunkt, meiner Haut mal eine Pause zu gönnen und so hatte ich nach einer Weile sehr empfindliche Haut, die wer weiß wo Krams zusammenklaubte und damit die Poren nicht nur verkleisterte, sondern noch als Pickel nach außen stülpte.
Ich hielt gründlicher reinigend dagegen und trug den Sieg in Form von entzündlichen Flecken davon.
Mittlerweile hatte meine Haut nun gut ein Jahr Pause und könnte eine Grundreinigung bestimmt gut brauchen.
Und ganz bestimmt würde ich es diesmal nicht übertreiben ... allein:
der Adapter, der den englischen Stecker für deutsche Steckdosen passend macht ist weg.
Ob mein gerade in England Urlaub machender Sohn evtl. irgendwas damit zu tun haben könnte???

Dieses Gerät wartet geduldig auf seine Rückkehr ...

Sonntag, 13. März 2016

Das große Osterentrümpeln

An diesem Wochenende fand bei mir mein alljährliches Osterentrümpeln statt.
Ich schleppte die Kiste mit der Osterdeko vom Dachboden und dekorierte das Haus nun auf Frühling.

Alles Dekomaterial, das nicht verdekoriert wurde, landet dabei automatisch im Müll.

Da ich natürlich nichts wegwerfen möchte, an dem ich hänge, begann eine Suche nach weiteren, zu verkitschenden Orten.

Mein Schlafzimmer, das Wohnzimmer, Gästezimmer, Zimmer meines Sohnes und die Badezimmer sind dabei tabu.
Osterkitsch freie Zonen, sozusagen.
Aber ich tobte mich mit Plastikeiern an meiner Kornellkirsche aus.
Hängte liebevoll umstrickte Plastikeier an meinen Torbogen und natürlich mussten im Haus sämtliche Dekoflächen dran glauben.
Es war lustig, wo ich noch überall Weihnachtskram entdeckte, der mir schlicht entgangen war.
Hier ein Kranz, dort ein Stern und da noch ein Engelchen.
Überall hängen dort nun Häschen, Küken, Eier und Gedöns.

Ok, es ist vielleicht nicht so schauderhaft viel, wie es klingt.


Natürlich mussten sämtliche Flächen dafür auch noch aufgeräumt und gewischt werden.

Übrig blieb ein kleiner Karton voll Deko, die mir viele Jahre kitschige Dienste geleistet hatte, die nun aber einfach - wenn man mal ehrlich ist - schäbig geworden ist.
Eigentlich hätte ich sie als "Bodensatz" oder "ach, das reicht so!" wieder auf den Dachboden getragen und auch im nächsten Jahr wieder nicht verwandt, da auch ein Jahr Schonfrist nichts an "schäbig" geändert hätte.
Daher meine: was in diesem Jahr nicht das Haus dekoriert, dekoriert die Tonne!

Als ich gestern mit den Plastikeiern im Garten beschäftigt war, fielen mir gleich ein paar Hundert Bäume ins Auge ... meine Eiche versät sich wie wild und ganz junge Eichen tarnen sich ganz gut als harmlose kleine Sträucher, die schon immer dort wuchsen ...
Ich habe mir nun Fotos gemacht um zu wissen, wo ich kahle Sträucher erwarten kann und wo schlicht ein Wald zu wachsen versucht.

Was ich ausreißen konnte, wurde noch ausgerissen - der Rest umgehend knapp über dem Boden abgeschnitten.

Was macht man nur mit all den schönen Trieben?
Kränze!

Den biegbaren Teil eines jeden Triebs kann man wunderbar nutzen um sich einen "Rohling" für einen schönen Naturkranz zu wickeln.

Da hier der Knick* geschnitten wurde, lagen noch gefällte Weiden am Wegesrand.
Davon habe ich mir Weidenkätzchen abgeschnitten und sie den Bienen in meinem Garten hingehängt.

Ein Knick ist so eine norddeutsche Sache und hier erklärt der Nabu, was dahinter steckt:
Knicks in Schleswig Holstein

So, wieder etwas entrümpelt - Ostern kann kommen :)



Mittwoch, 17. Februar 2016

der Küchenschrank - Frühjahrsputz?!

Heute war er dran:
der Küchenschrank.
Denn ich merkte, dass meine eigentliche "Dekofläche" auf dem Ofen, zum Schandfleck des Hauses geriet, weil wir immer mehr Vorräte dort lagerten.
Eine Flasche mit in Essig eingelegten Hagebutten mag ja noch dekorativ sein, aber die 2 Dosen Sauerkraut daneben?
Und und und ...
Ich habe halt eine kleine, offene Küche, keinen Keller und immer wieder das eine Problem:
Stauraum

Aber halt:
eigentlich kein Problem.
Mein Sohn ist Veganer und ich bin mitten in meinem Saftfasten.
Wieviele Vorräte braucht man denn da?
Wie können die Schränke da proppenvoll sein?
Und insgeheim ahnte ich schon lange, das der Umstand, dass ich immer mehr Fächer mit Gewürzen füllte, die Auswahl aber weder stieg noch notwendig scheint, viel mit unserer Platznot zu tun hat.
Also begann ich sozusagen links unten - Schublade mit Öl, Essig und Brühpulver - und endete mit Gewürzen.
Alle angebrochenen Fläschlein wurden beguckt - da war vieles bei, das mir so obskur erschien, dass ich es nie benutzte.
Merkste was???
Also schraubte ich all diese Fläschlein auf und goss ihren Inhalt in die Spüle.
Austernsoße - passt nicht zu meinem Veganer - oh, dieser winzige Rest Sojasoße ist auch nicht vegan.
Himbeeressig - von wann? Trüffelöl, das war mal ein Geschenk meines Vaters, der vor 10 Jahren starb ... es ist so schwer etwas von ihm wegzuwerfen, aber ob ranziges Trüffelöl sein Andenken arg ehrt?
Gestern hatte ich Altglas weggebracht, weil mein Kasten voll war - heute brachte ich es erneut weg ...


da kam noch so ein Kasten dazu ...

Und dann zu den Gewürzen.
Sagen wir es so:
aus 3 Fächern wurde 1 Körbchen.
Meist half ein Blick auf die Haltbarkeit bei der Entscheidungsfindung.
Da Gewürze ganz fein gemahlen sind, haben sie insgesamt irre viel Oberfläche und können fantastisch und unbemerkt schimmeln.
Ich hatte sogar noch Pfeffer, der eine 1 ganz vorn beim Haltbarkeitsjahr hatte.
Ein Tipp:
hier sollte man nicht geizen und evtl. ein Gläschen mit in den Müll geben, statt den Pfeffer in den Kompost zu schütteln.
Ich habe ca 8 Minuten am Stück geniest ...


Bereit gestellt hatte ich eine große Schüssel für den Kompost (diese Schüssel kann beim Volumen mit einem Eimer mithalten)
einen frischen gelben Sack für die Verpackungen
einen Kasten für Altglas
einen Karton für Papierverpackungen
und einen Kasten für die Restmülltonne

und los!

Meinen Ausguss habe ich danach mit mehreren Litern kochenden Wassers wieder durchgespült, damit die vielen flüssigen Reste dort keine Barriere basteln.

Toll ist, wieviel Platz ich nun wieder in der Küche habe
welchen Überblick ich über meine Vorräte habe
und wieviele Vorratsbehälter und "Tütenklipse" nun wieder zur Verfügung stehen, weil ich ihre Dauerbelegung beendet habe.

Am sinnvollsten erscheint mir, immer jedes Fach erst komplett auszuräumen, auszuwaschen und dann jedes einzelne Teil zu begutachten.
Wirkt es lecker?
Was sagt das Haltbarkeitsdatum?
Ist schon geöffnet? Seit wann? (keine Ahnung, seit wann, dann: weg!)

Künftig wird alles, was angebrochen wird, im Kühlschrank gelagert (äh, außer den Gewürzen, Essig ... vergesst es ...
Künftig wird vieles, was angebrochen wird, im Kühlschrank gelagert, damit ich es öfter vor die Nase bekomme und rasch verbrauche.

Angebrochene Tütchen mit Mandeln, Nüssen ... etc. gehören eh in den Kühlschrank und schnell verbraucht, damit sie nicht ranzig werden.

Und wie handhabt Ihr das mit Euren Vorräten?

Freitag, 29. Januar 2016

die alten Tagebücher

Entrümpeln ist weiterhin mein Thema.
Seit dem Herbst ging ich mit einem Entrümplungsgedanken schwanger, den ich dann nun endlich umgesetzt habe.

Es war so, dass ich mit meiner Schwester zu meiner Mutter kam, als diese gerade mit einer neuen Pflegerin zusammenstand und ihr etwas zeigte.
Ich wurde umgehend mit ins Gespräch gezogen, denn meine Mutter hatte so eine liebe Erinnerung gefunden:
einen total süßen Brief, den ich als Grundschülerin meiner Omi geschrieben hatte!

Die Pflegerin drückte mir den Brief in die Hand und mir wurde übel.
Ich dachte, mir hätte jemand den Boden unter den Füßen weggezogen und ich war wieder das kleine dumme, dumme, dumme! Gör!!!
Meine Schwester nahm mir den Brief aus den Händen und ich lächelte den Horror-Moment weg.
Schluckte, lächelte, schluckte, lächelte und lächelte auch die höflich interessierten Fragen der Pflegerin weg.
Glücklicher Weise übernahm meine Mutter das fröhliche Geplapper, wie süß ich damals doch war.
Entzückend!
(du dummes, dummes, dummes! Gör!!!)
Als wir das Haus wieder verließen, stellte meine Schwester 1.000 Fragen zu dem entzückenden Brief.
Zu der Zeit, als ich diesen Brief schrieb, war sie noch nicht meine Schwester gewesen.
Die kleinen Wunder der modernen Patchwork-Familien ... :)
Ich brach nun endlich Tränen aus.
Himmel! Ich hatte diese hochnotpeinlichen Diktate völlig vergessen.
Meine Mutter diktierte diese entzückenden Briefe nämlich und korrigierte sie auch mit einem fetten Rotstift.
"So viele Fehler! Da wird die Oma aber weinen, wie blöd du bist!"
Und dann wurde der mit Rotstift korrigierte Brief in einen Umschlag gesteckt und meiner kleinen Oma geschickt.
Ich weiß nicht, wie viele Briefe je geschrieben wurden, denn wie gesagt, ich hatte das Ganze völlig vergessen.
Und jetzt war diese Erinnerung wieder da, nahm mir die Luft und katapultierte mein Gefühlsleben zurück in eine Zeit, die ich nicht als "Bullerbü" beschreiben würde.

Aber an meiner Seite war nun gerade meine große Schwester und stellte 1.000 Fragen - die mir gut taten.
Ich wäre mit lächeln, schlucken, lächeln, schlucken ... zurecht gekommen, aber ok, drüber reden, meine Wut äußern, war auch mal nett. Aber gleichzeitig: ich habe ja auch wirklich viele Fehler gemacht, schämte ich mich, (dummes, dummes, dummes! Gör!!!)
Ist es nicht erstaunlich, wie man so etwas völlig und komplett vergessen kann?
Nun war es wieder da:
die Angst, die ich umgehend verspürte, wenn meine liebe Mutti die Idee hatte, mal wieder ein Diktat zu schreiben.
Sie ist nicht sehr geduldig und sie nimmt jeden Fehler persönlich.
Fehler mache ich nämlich nur um sie zu ärgern!
Sie begann immer ganz fröhlich. Völlig überzogen fröhlich.
Ich wusste beim ersten diktierten Wort schon, dass so lange diktiert würde, bis ich Fehler machte und dass es dann wieder zu Geschrei und gern auch Ohrfeigen kam.
Vermutlich saß ich entsprechend verstockt, bockig, erstarrt am Tisch und es gibt einfache Worte, die mich bis heute gruselig beeindrucken.
Rechenbücher, Tisch - ich war kein Genie, was ch und sch anging.
Ich war halt ein dummes, dummes, dummes! Gör!!!
Meine Schwester fuhr mit der Frage nach meinem Alter zwischen diese Gedanken.
Der Brief hatte ein Datum getragen und so war es einfach - ich war 7 Jahre alt, als ich diesen Brief diktiert bekam.
7?!
Sieben?!
Gerade sieben Jahre alt.
"Und in welchem Schuljahr warst du da?"
und
"Der Brief war aber ganz schön lang! Du konntest mit sieben Jahren schon ganz schön lange Texte schreiben!"

Tja, vielleicht war es ganz schön hilfreich für mich, dass die Sache mit den Briefen wieder an die Oberfläche meiner Erinnerungen gezerrt und aufgearbeitet wurde.
Andererseits hätte ich an dem Tag einfach einen schönen Tag mit meiner Schwester haben können, statt mich plötzlich wieder im Bombenkeller meiner Kindheit wiederzufinden und mit glasigen Augen, zittriger Stimme und rotziger Nase darin herum zu tappen.
Ich würde mich jetzt lieber an einen schönen Tag mit meiner Schwester erinnern.

So, und was ich jetzt nach all der Vorgeschichte entrümpelt habe?
Nicht den entzückenden Brief - den hat noch immer meine liebe Mutter und in ihr löst er wohl so ganz andere, viel schönere Erinnerungen aus, als in mir.

Nein, nachdem ich wieder zuhause war, fiel mein Blick einmal bewusst auf meine Tagebücher.
So lange ich mich erinnern kann, habe ich Tagebücher geschrieben - immer mit dem Gedanken, da irgendwann mal reinzuschauen, wenn ich "alt" bin und die Kinder groß sind.
Ich sah mich mit einer Wolldecke im Sessel sitzen und die Tagebücher lesen, wenn die Kinder mal aus dem Haus sind.


Was soll ich sagen?!
Mein Sohn steht kurz vor dem Abi und wird dann ausziehen.
Und ich?

Ich habe wirklich nicht die geringste Lust meine Versöhnung mit meiner Vergangenheit durch Fakten zu zerstören.
Wie ist es mit Euern Erinnerungen?
Ich habe viele, wunderschöne Erinnerungen - ich beherrsche den Slalom um weniger schöne Ereignisse wohl im Schlaf.
Was meine Kindheit angeht, habe ich ein paar gut behütete Rosinen und ansonsten ein "schön, dass sie vorüber ist!"
Ach, ich liebe zB die Erinnerung, wie sehr sich mein Opa gefreut hat, als er meinen Stiefvater kennenlernte!
Die ist sehr schön.

Leider ... habe ich dies einmal geäußert, als "Zeitzeugen" anwesend waren, die mir dann freundlich sagten, dass mein Opa gestorben war, bevor der Stiefvater in mein Leben trat.
Keine Ahnung, weshalb ich mich an Dinge erinner, die nie passiert sind - aber insgeheim mag ich diese Erinnerung noch immer und bin gar nicht dankbar, dass man sie durch Fakten getrübt hat.

Wer weiß, was für Fakten noch alles in meinen Tagebüchern lauern?!
Und wenn ich das dann lese, ist meine Schwester nicht gerade anwesend (und hat vielleicht auch gar keine Lust auf irgendwelche Geister längst vergangener Weihnachten ...)
Dazu kommt, dass ich vieles evtl. selbst schon "therapeutisch" geschrieben habe.
Also vielleicht nicht ganz sachlich, sondern gerade erzürnt, frustriert, depressiv ... oder wah, völlig verklärt, verliebt, naiv ...

Ich bin heute eine durchaus zufriedene Frau - sehr gern im Hier und Jetzt.
Und ich schätze mein Erinnerungsvermögen für seine Sortierarbeit und ein paar Schnörkel, die es evtl. aus ein paar Filmen und Büchern gepflückt und in meine eigene Vergangenheit gepflanzt hat.
Ich bin sehr sehr froh, dass ich meine Jugend in den 80ern 90ern ausgetobt habe und es keinerlei Handyfotos oder Facebook-Erinnerungen an die Zeit gibt.

Tja, und nun gibt es auch all diese Tagebücher nicht mehr.
Ein paar Kilo Vergangenheit weggeschmissen um mehr Raum, Zeit, Ruhe für die Gegenwart zu haben!
Ein "Wegwerf", der sich wirklich gut anfühlt - ich bin "erleichtert".

Und ist es nicht bezeichnend, dass ich die Tagebücher in meinem Bettkasten aufbewahrt habe.
Also immer drauf geschlafen habe?

Sie fühlte sich gut an, die erste Nacht, in der die Tagebücher nicht unter mir lauerten, wie der weiße Hai ...