vom Weltverbessern, Entrümpeln, Konsumverzicht und Lebensglück ...

mein Blog vom Entrümpeln, Konsumverzicht, Ausmisten, Downshiften, Minimalismus oder so :) Bis zum Ende des Jahres sollen es 1.000 Teile weniger sein!

Samstag, 31. Dezember 2011

Strandtage :)

Fernseher - nichts
Mailpegel - 58
gekauft - ein Kühlfach-Buch
Intellekt - Kino in Eckernförde: Mission Impossible - mucho intellektuell!
Körper - einmal rund um die Schönhagener Steilküste
entrümpelt - nichts

Gestern war 2011 und heute auch!
Heute feiern wir den Geburtstag meiner Tochter.
18
Gestern wünsche ich mir ein Baby und heute habe ich eine Erwachsene ... verrückt ...

Freitag, 30. Dezember 2011

Das letzte Lust-Shoppen vor 2012

Fernseher - irgendso eine Show mit ua Günther Jauch, dem Pocher-Deppen und anderen
Mailpegel - 53
gekauft - viel, viel, viel
Intellekt - zählt Sushi essen als intellektuelle Leistung?
Körper - besonders lange Hunderunde
entrümpelt - nichts

Gestern war ich sozusagen Abschiedsshoppen in Lübeck.
Lübeck ist putzig anzusehen und insbesondere in der Hüx-Straße gibt es ganz entzückende Geschäfte. (die Hüx-Straße beginnt direkt hinter Niederegger und man sollte auch hinter der Bäckerei noch mal über die Straße gehen und ganz bis zum Ende gehen, denn dort ist noch ein Wollgeschäft - aber aufpassen, dass man dort nicht überfahren wird, denn gerade die Taxifahrer fahren dort beherzt und schnell auch über den Bürgersteig und finden es noch nicht mal notwendig anzuhalten, wenn sie einem mit dem Außenspiegel die Handtasche runterreißen! - Irre!)

Entrümpelt habe ich gestern gar nichts.
Aus dem "ich" wurde hier daheim nicht nur wieder ein "wir", nein, wir haben auch noch Besuch.
Und so fuhren wir nach Lübeck, unser Lieblingsausflug mit Besuch, wenn das Wetter für "Meer" einfach nichts taugt.
Ich gönnte mir ein letztes Bummeln durch die Läden und mir fiel auf, wieviele wirklich absolut sinnlose Läden es eigentlich gibt.
Mir fiel noch viel mehr auf, wie versucht ich doch bin, absolut sinnlosen Krempel zu kaufen.
Und ich spürte die heilsame Wirkung des Entrümpelns.
Ein paarmal griff ich mit begeistertem "oh, das glitztert - das will ich haben!" zu, hielt das Teil dann für eine Runde durch den Laden in Händen und stellte es dann wieder zurück, denn in mir setzte ein noch tieferes Sehnen nach Ordnung und leerer Fläche ein.
Keine Bange, ich erlag doch so manchem ...

Einem sackartigen Oberteil zB, das den Schrecken gnädig verhüllt, den mir die Waage zu ungnädig um die Augen gehauen hat ... (Ohren geht ja nicht ...)
Wenn man einen Sack trägt, der nirgendwo eng anliegt, dann merken die Leute nämlich gar nicht, wie dick man ist. Nein, die glauben alle, dass darunter eine zarte Elfe steckt.
Wirklich! Das ist so!

Ein Roman und ein Hörbuch für mich.
Kinkerlitzchen zum Auspacken für mein nahezu erwachsenes Töchterlein morgen.
Ein Windlicht - als hätte ich nicht genügend Sachen, in die man Kerzen stellen kann ...
Und Wolle.
Um meinen Katzenkorb beenden zu können 2 Knäul, für einen Schal noch ein Knäul und ein Knäul, dessen Farbe einfach "kauf mich jetzt schrie!"
3 Postkarten, die perfekt zu den anderen ca 2 Mio Postkarten passen, die ich schon unbedingt mal kaufen musste. (immerhin nehmen Postkarten kaum Platz weg und ich horte sie alle in einer großen Kiste)

Um den Kauf zu rechtfertigen, werde ich jetzt umgehend in das sackartige Oberteil schlüpfen und ran an den Tag :)

Donnerstag, 29. Dezember 2011

Tupper - das Playmobil der Hausfrauen

Fernseher - blieb aus
Mailpegel - bei 49 gehalten
gekauft - Lebensmittel
Intellekt - ähm ...
Körper - habe ihn auf eine Waage gestellt und leise gewimmert
entrümpelt - großes Putzen, Fahrt zum Tauschcontainer, ein Küchentablett

All die Bewunderung für meine Energie tat natürlich gut,
aber nun ist sie auch aufgebraucht, die Energie.
Und 2012 werde ich das Entrümpeln gemächlicher fortsetzen (müssen), denn seit gestern bin ich nicht mehr alleine und kann nicht mehr so ungestört zwischen Räum-Wahn und Zusammenbruch schwanken.
Das auch für mich unerwartete Geschenk des ordentlichen Dachbodens macht weiteres Entrümpeln aber einfacher. Ich habe jetzt einen Überblick über meinen Krempel und vor allem habe ich ein Hintertürchen geschlossen:
Dinge, die zum Entsorgen zu schade waren, landeten recht schnell auf dem Dachboden, denn hallo?! der war eh verwüstet und ein Kartönchen mehr oder weniger schadet da nicht.
Jetzt doch.

Mein Töchterlein quiekte gestern erst erfreut ob des Dachbodens und dann empört, als sie entdeckte, dass ich ihr ihr Gerümpel wieder in ihr Zimmer gestellt habe.
Übermorgen ist sie erwachsen, kann ihr eigenes Ebay-Konto eröffnen und schon mal entrümpeln üben :)
Ein evtl. für Euch nachahmenswerter Tipp:
ich habe beiden Kindern für viel Geld riesige Alu-Kisten gekauft:
Darin können sie die Dinge aufheben, die sie nicht mehr im Zimmer aufbewahren, aber auch nicht weggeben oder -werfen wollen.
Kindergerümpel außerhalb dieser Kisten wird Mami künftig entsorgen.
Yeah, Yeah!
Entrümpelt habe ich gestern nicht mehr viel, denn es galt erst einmal, das Erdgeschoss zu putzen, noch mehr Altpapier, Trödel und die letzten Pfandkästen wegzubringen.
Zusammengerechnet habe ich knapp 22,- totes Kapital in Form von Pfandkästen wieder aufgelöst.
Wobei ich da evtl. im Frühjahr jammern werde.
Meine Pfandkästensammlung kam nämlich nicht etwa zustande, weil ich zu träge bin, Flaschen wegzubringen, sondern weil ich viel selbst eingekocht habe - 2010.
Im Alltag benutzen wir Pet-Flaschen (ja, die sind böse, aber ich kann sie tragen und mein Sohn kann sie fallen lassen ...)
Wenn ich Saft mache, folge ich aber dem Tipp einer Bekannten, die ihre Säfte direkt in die leeren Wasserflaschen füllt, die sie zuvor geleert haben.
Zum Einkochen habe ich also extra doch mal wieder Glasflaschen gekauft.
(und mein Sohn hat ein paar davon fallen lassen ...)
2011 bin ich nur überhaupt nicht dazu gekommen, irgendwas einzukochen und überhaupt, wir hatten da ja noch einen Stapel gefüllter Saft-Kisten, der auch nicht schrumpfte, da keiner den Apfelsaft erwischen wollte ...
Nun sind die Kisten weg.

Überraschend war dann mein Tupper-Erlebnis.
Ich hatte wohl dauernd irgendwelche Tupperbehälter aussortiert, weil ich mein öhm, Tupperverhalten drastisch geändert habe.
Als Anfängerin in Sachen Mutti hatte ich so meine Ideen von dem stabilen, ordentlich organisierten Umfeld, das ich meinen Kindern bieten wollte.
Dazu gehörte, dass ich natürlich nähen lernen und der Weichspüler-Mutti sehr nahe kommen wollte.
Ihr wisst schon:
gepflegte Frau mit lachendem Kind auf der Hüfte, die den Kleiderschrank öffnet und alles liegt da adrett geordnet, gebügelt, duftig, perfekt.
Die Nähmaschine habe ich meiner Nichte geschenkt, noch bevor ich zum Zweitkind kam, denn dass Nähen und ich keine Freunde wurden, merkte ich schnell.
Immerhin stricke ich ja ...
Diese wahnsinnig ordentlichen Schränke gab ich so schnell nicht auf und so zog mich Tupper an, wie unseren Bundespräsidenten das Geld ...
Tupper für die Vorratshaltung, Tupper zum Einfrieren, Tupper unkaputtbar auf dem Tisch - toll!
Leute, ich habe für eine Saison sogar mal Tupper verkauft und eine arme, richtige Tupperin unglücklich gemacht.
Tuppertanten bekamen damals 28% ihres Umsatzes (glaube ich).
Und ich tat, was viele taten, was aber nicht getan werden soll:
ich gab meine Prozente an meine Freunde, Verwandte und Nachbarn weiter.
Wir deckten uns alle auf die Art günstig mit unserem Tupperbedarf ein und meine Karriere endete dann auch wieder. Die Tuppertanten mussten damals nämlich zu einer am hintersten Arsch Kölns gelegenen Halle kommen um ihre Bestellungen dort höchstpersönlich abzugeben.
Und natürlich durften wir die dort nicht einfach schnell abgeben und wieder verschwinden.
Nein, wir mussten vorher an einer knapp einstündigen gefühlten Gehirnwäsche teilnehmen, bei der vollkommen Tupper-euphorisierte Tuppertanten uns neue Plastikpötte vorstellten, die wir dann bejubeln und beklatschen mussten.
Wer nicht klatschte und jubelte, wurde mit Blicken getötet.
Uns wurden supi tolle Verkaufsargumente für jeden einzelnen Pott mitgegeben und wir durften aufzeigen und vorschlagen, was man den Kundinnen noch sagen könnte, was da supi toll reinpasst.
Ich hatte damals einen Lieblingspott - rechteckig mit abgerundeten Ecken, den ich immer in der Wickeltasche hatte, denn da passten haargenau Michaelas volle Windeln rein.
Man konnte sie also geruchslos bis zur nächsten geeigneten Mülltonne mitnehmen.
Eine Gewohnheit, die ich nach einem halben Tobsuchtsanfall einer damals lieben Single-Freundin entwickelte, die ihren Müll eher selten rausbrachte (es kam einfach nie viel Müll zusammen ... Singlehaushalt ohne Kinder ...). Ich hatte arglos eine Michaela-Windel in ihren Mülleimer geworfen, sie war das Wochenende darauf nicht daheim und als sie nach hause kam, öhm ... Febreze wäre gut gewesen, gab es da aber noch nicht.
Sagen wir mal, mein doch nun wirklich praktischer Vorschlag kam bei Teilen der Versammlung nicht so gut an (bei den wichtigen) aber ich gehörte fortan in einen kleinen, subversiven Zirkel, der noch so eifrig aufzeigen konnte und von der Bezirksleiterin auf der Bühne eher irgnoriert wurde.
Dinge wie Angelköder, Windeln ... kamen nicht gut an - wobei, das mit den Windeln habe ich auch beim Zweitkind noch so gehalten.
Keine Bange, von diesen Dosen hatte ich nur eine einzige, so dass nie Verwechslungsgefahr bestand.
Ach ja ... Höhepunkt dieser Versammlungen war dann immer der sogenannte Spelldown.
Der Gipfel der Idiotie ...
Alle Bestellungen waren mittlerweile im Hintergrund ausgewertet worden und die Damen mit den höchsten Umsätzen durften auf die Bühne kommen.
Die Bezirksleiterin betete dann Beträge herunter.
"Wessen Umsatz liegt über 500,- DM? 600,- DM? etc"
Die Damen, deren Umsatz nun unter dem genannten Betrag lag, mussten die Bühne wieder verlassen, bis nur noch eine Dame dort verblieb - die Obertuppertante der Woche!
Da standen sie nun, der BH vor schwer verhohlenem Stolz zum Platzen gespannt ...
Tja, und einmal passierte es denn, dass bei mir dann ein paar Riesenbestellungen gleichzeitig zusammen kamen und ich auf der Bühne landete.
Die Blicke der gewohnten Siegerinnen brannten mir Löcher in den Rücken.
Eine nach der anderen musste geschlagen von der Bühne steigen.
Nur eine blieb neben mir bestehen und brach mir fast das Herz, denn es war die ewig Dritte, die wohl den Umsatz ihres Lebens gemacht hatte.
Hölle! Sie hatte sich extra schick gemacht!
Die war beim Friseur gewesen, nicht wahr?
Klar, die Dauerwelle und auch das knallgelb ihrer Haare war neu.
Ich dagegen ... hey, war das ein Breifleck an meinem Shirt?
Die Bezirksleiterin, die ja exakt wusste, wie hoch unsere Umsätze waren, übersprang ein paar Hunderterstufen und ich betete, dass die andere über mir lag.
Bitte, bitte, bitte ... ich blöde Kuh, hätte ich den Betrag doch gesplittet, aber dann hätte ich nächste Woche auch hingemusst ...
Und da kam eine Hunderterstufe, bei der neben mir alle Kinne zusammensackten und sie geschlagen von der Bühne stieg.
Es tut mir Leid!, wollte ich rufen - und "Oh mein Gott, wie peinlich!" noch dazu.
Aber es half nichts.
Die Obertuppertante gratulierte mir zu meinem Wahnsinnserfolg und - lacht nicht - überreichte mir ein seltsames Plastikdings, mit dem man Eier in das kochende Wasser geben kann.
Ich hielt das Teil in Händen wie einen Oskar und war auch kurz davor, eine Dankesrede zu schmettern, als ich dann aber auch schon wieder von der Bühne geschubst wurde.
Wir durften jetzt unsere Bestellbestätigungen und die Bestellungen der letzten Woche abholen.
Die ewig Dritte saß derweil auf einem Stuhl, ein paar tröstende Freundinnen um sich geschart und ich verabschiedete mich dann doch sehr bald wieder aus der Tuppergemeinschaft.

Und gestern ... ich sage ja, ich hatte die Küchenschränke ausgeräumt,
beim großen Entrümpeln des Dachbodens all meine Tupperschätze zusammengetragen und war sehr sicher gewesen, dass ich nun in einem großen "Räum" all meine Vorräte wieder "eintuppern" würde.
Allein, dies ist nicht geschehen.
Ich fürchte, ich bin erwachsen geworden ...
Das Spielen mit Tupper macht einfach nicht mehr soviel Spaß.
Der Gedanke, für alle Lebensmittel den passenden Topf herauszusuchen, den passenden Aufkleber draufzupappen und sie dann in den Schrank zu stapeln, lockte einfach nicht.
Ich sage Euch was:
ich griff mir nur die großen, halbhohen Pötte und befüllte sie mit
"Vorräte in Originalverpackung mit Klips dran" thematisch und ohne Deckel.
Ich kann mir jetzt *schwupps* all meine angebrochenen Nudel-, oder Reis- oder ... - Packungen auf einen Rutsch aus dem Schrank holen und wieder zurückstellen.
Toll.
Aber was mache ich jetzt nur mit Mount Tupper?
Der Abbauch der Tupper-Halde wird wohl 2012 erfolgen und ich bin komplett gegen eine Endlager auf dem Dachboden.
...

Mittwoch, 28. Dezember 2011

ups, wo ist denn der Dienstag geblieben?

Fernseher - Bridget Jones
Mailpegel - auf 49 gesenkt
gekauft - ein Beutel fleischloser Mampf von Frosta
da ich nebenbei Pfandkästen wegbrachte, bekam ich aber über 4,- Euro, statt etwas bezahlen zu müssen ...
Intellekt - bestenfalls weiterhin die Französinnen
Körper - der durfte Pfand-Kästen, Altpapier und Kram wegschaffen und jault beleidigt
entrümpelt - Pfand-Kästen, Altpapier und Kram - und tataaaa: die Küchenschränke

Gestern Vormittag schleppte ich erst einmal das Altpapier um die Ecke, wobei mir dann die Arme abfallen wollten.
Nach dem Altpapier schaffte ich dann noch 4 leere Pfandkästen ins Auto und kaufte dann gleich noch mein Mittagessen.
Irgendwas sagte mir, dass ich nichts kochen und knipsen würde, wie sonst so oft ... sondern lediglich ein "warm Machen" drin war.
Zu meinem allergrößten Erstaunen wurde es dunkel, als ich den Supermarkt verließ.
Hä?
Wo war der Dienstag geblieben???
Daheim stopfte ich dann entschlossen noch das ganze Gerümpel aus dem Flur in den Kofferraum und fuhr zum Abfallhof. Da man dort Feierabend machen wollte, wurde mir großzügig geholfen.
Ich Schussel hebe ja immer alles auf ... so auch die Kleidersäcke vom roten Kreuz, nur waren dort keine Kleider drin, die ich noch Dritten zumuten wollte.
Als ich hektisch nach diesem Sack suchte und der freundliche Angestellte sinnend den riesigen Altkleidercontainer betrachtete, entschied ich spontan um, dass man die Sachen zumindest noch in die Mühle packen könnte - Den Stunt, den Sack nun dort wieder herauszuwühlen, wollte ich weder ihm oder mir zumuten.
Mein Rücken empfahl, dass ich mich doch jetzt bitte zum Sterben zurückziehen könnte.
Ich fuhr nach hause, schlurfte ins Haus Richtung Sofa und zwei fröhliche Labbys schmissen sich mit erhöhter Gassi-Bereitschaft in meinen Weg.
Ups, ja ...
Es war stockdunkel und regnete ... ach komm, bei dem Wetter habe ich den Feldweg für mich, Knut und die unsichtbare Coffee allein - da musste ich nicht erst noch das Blinke-Halsband holen.
Wenig später ein "Kreisch! Hölle! Oh duzzi duzzi, Coffee, bist du das?" wusste ich, dass ich doch nicht alleine war.
Glücklicherweise ein ausgesprochener Coffee-Fan und nachdem ich mir leicht auf den Schenkel klopfte, sprang mich sein Hund samt schlammiger Pfoten auch mal an und wir waren quitt.
"Das macht der doch sonst nie! - Oje, muss das in die Reinigung?"
Unsere Standard-Begrüßung "Hi! Oje, muss das in die Reinigung?"
Daran erkennt man die Halter großer Hunde, die es höflich finden, ihren Mitmenschen zu Begrüßung die Pfoten auf die Schultern zu legen. Also, die Hunde, nicht die Halter ...
Früher mal, bevor ich Hundehalter war, hatte ich sehr klare Ansichten darüber, wer Hunde halten sollte (nur Leute, die sie auch erziehen konnten) und wohin Hunde gehörten, die nicht hörten (an die Leine!).
Mittlerweile finde ich, dass Leute, die schicke Klamotten tragen, keinen eigenen Hund haben und nicht angesprungen werden wollen, doch bitte von den Feld- und Waldwegen fernbleiben sollen.
Was ich nicht äußere - mir dämmert, dass ich damals, in meiner hundelosen Zeit eher im Recht war ...
Meine Ausrede ist ja immer, dass meine Hunde nicht jagen und nicht beißen.
Sie begrüßen, beflecken und bekleckern "nur".
Das Leben als Hundehalter ist spannend - man weiß nie, ob hinter der nächsten Kurve ein Freund mit Hund oder ein "Feind" mit weißem Cashmere-Mantel lauert ...
Egal, ich schleppte mich wieder nach hause, wiederholte die Sterbeszene gen Sofa - mit kurzem Schlenker in die Küche zwecks abendlicher Erwärmung meines Früh-Mittag-Brots - und beschloss, nie wieder aufzustehen.
Ach herrlich ...
Bridget Jones versüßte mir den Abend, wobei mir dämmerte, dass ich in etwa den Albtraum verkörpere, vor dem sie Angst hatte es zu werden.
Lediglich mit erfülltem Kinderwunsch.
Ha!
Aber sowas von!
In 3 Tagen habe ich nicht nur Kinder, sondern auch Erwachsene ...
Mit dem Wunsch nach ... Tee, genau, Tee - nicht etwa Alkohol ... ging ich noch einmal in die Küche, als mein Blick auf 3 "unsortierte" Getränkekisten fiel.
Ach komm .. die mache ich noch eben.
Eine Kiste war ganz klar Holunderblütensirup und steht nun gut erreichbar unter der Treppe - die beiden anderen waren "pfui Spinne - leicht gelierter Apfelsaft"
An die Arbeit, das eklige Zeug zu ernten und zu kochen, möchte ich nicht denken - das Ausgießen war auch nicht ohne.
Dabei schweifte mein Blick durch die Küche und wenig später hatte ich sämtliche Schrankfächer ausgeleert, ausgewischt und sortierte wieder was das Zeug hielt.
Es gibt wohl Lebensmittel, die ich wirklich gerne kaufe -
schade, dass ich sie nicht halb so gerne koche.
Grünkern, Dinkel, Milchreis, Puddingpulver - ich vermute mal 2012 muss ich da nichts nachkaufen.
Ich sortierte die Schränke komplett neu.
Nun habe ich die Fächer so, wie es für uns stimmig ist.
Ich habe nun ein komplettes Fach nur für Zucker und eines nur für Mehl.
Dann ein Nudel-Reis-Fach, ein "Backzutaten - außer Mehl"-Fach, 2 Gewürz-Fächer, ein Essig-Öl-Fach, ein Katzenfutter-Fach (etwas abseits :)
Und ein Fach in dem Pudding, Grieß, Haferflocken und "Körner" zu finden sind.
Jedes "Thema" hat seinen eigenen Behälter.

Tja, und alles was nicht zu diesen "Themen" passte, steht jetzt noch auf der Arbeitsplatte herum und wartet auf meinen Einsatz.
Ich geh' dann mal, denn heute Abend muss die Kate wieder wohnlich sein.

ah, eine wichtige Info noch:
jahrelang habe ich meine Bio-Tonne falsch genutzt und immer nur die Sachen darin entsorgt, die ich auch auf einen Kompost-Haufen gäbe.
Also lediglich rohe Obst-Gemüse-Abfälle, Kaffeefilter etc.
In dem Info-Blatt unseres Abfallentsorgers stand nun dick und fett und ausdrücklich, das absolut alle organischen Abfälle dort hineingehören.
Das ist beim Lebensmitte-Entrümpeln keine unwesentliche Info.

Dienstag, 27. Dezember 2011

alles tut mir weh ...

Fernseher - blieb aus
Mailpegel - auf 54 gesenkt
gekauft - nix,
wenn man von einer Autohaftpflicht und einer Teilkasko absieht ...
Intellekt - ich habe spontan beschlossen auch solche Selbsthilfebücher zu akzeptieren und schmökere mich derzeit durch ein Weihnachtsgeschenk:
Warum Französinnen nicht allein schlafen: Die Geheimnisse unwiderstehlicher Frauen
Fazit bisher: blödes Buch!
Körper - wenn alles wehtut, habe ich auf verquere Art vermutlich hinreichend für meinen Körper getan, oder?
entrümpelt - wow!

Als ich gestern mit meinem Bericht hier fertig war, merkte ich eine tiefe Unzufriedenheit über das ausgebliebene Entrümpeln und ging entschlossen auf den Dachboden um mir eine Kiste vorzunehmen.
Dazu muss man sagen, dass wir unter Reet wohnen und der Dachboden einer der Gründe für mich war, die Kate zu kaufen. Für meine Tochter ist er vermutlich einer der Gründe die Kate zu hassen.
Ihr Zimmer ist auch dort oben und sie muss einmal quer über den Boden gehen um zu ihrem Zimmer zu gelangen. Das ist kein düsterer Verschlag, sondern hochmodern an das hintere Ende gebaut worden. In einem ziemlichen Kraftakt habe ich bei unserem Einzug große Mengen Krempel in riesige Plastikcontainer mit Deckel gestopft, denn Reet rieselt und Umzugskartons wären einfach irgendwann weich geworden.
Der Plan war, diese Container nun nach und nach zu sortieren.
Schöner Plan.
Ich kam nur nie dazu.
Stattdessen kam immer noch mehr Kram dazu und die Lage wurde vollkommen unübersichtlich.
Bis gestern!
Ha!

Ich mache mir mal einen Kaffe und dann erzähle ich weiter :)

Eigentlich wollte ich auf dem Dachboden dann nur ein paar Winterjacken in eine große Papp-Umzugs-Kleiderschrank-Kiste hängen, die ich dann doch zu praktisch fand, um sie zu entsorgen. Ich kam nur nicht bis zu dieser Kleiderschrank-Kiste und krempelte also die Ärmel hoch und begann zu räumen.
Schon mal vom Runners-High gehört?
lt. Wikipedia
Runner’s High, im Deutschen auch Läuferhoch genannt, bezeichnet ein beim Langstreckenlauf sowie in Einzelfällen beim Radsport auftretendes Hochgefühl. Der Sportler erlebt idealerweise einen schmerzfreien und euphorischen Gemütszustand, der ihn die körperliche Anstrengung vergessen lässt und ihm das Gefühl gibt, „ewig“ weiterlaufen zu können.
Glaubt mir, das gibt es auch beim Entrümpeln!
Ich geriet in einen Rausch und räumte und räumte.
Irgendwann hielt ich völlig fasziniert inne und war begeistert, was man an einem einzigen Vormittag doch schaffen kann, wenn man nur mal loslegt!
Ein Blick auf die Uhr brachte mich dann doch etwas aus der Fassung, denn es war kurz nach 16 Uhr. Hölle!
Ich brachte mich halbwegs in Ordnung, schnappte mir fettig, staubig und verschwitzt die Hunde für ihren täglichen Spaziergang, bevor es dunkel würde.
Da Coffee rabenschwarz ist, muss ich im Hellen raus, oder ihr eines der albern blinkenden Halsbänder anlegen, wenn ich anderen Leuten einen Herzinfarkt ersparen möchte.
Coffee weiß nämlich, dass alle anderen Menschen auf dieser Welt - alle, wirklich alle außer Frauchen - Leckerlies in der rechten Jackentasche haben.
Sie ist ein freundlicher, gut erzogener Labby.
Und Labbys sind sagenhaft verfressen.
Gut erzogene Labbys machen Sitz, denn sonst bekommen sie nichts zu Fressen.
Also stürmt Coffee auf andere Spaziergänger zu, bremst im letzten Moment ab, macht Sitz und stupst mit ihrer Schnauze die rechte Jackentasche an.
Da sie dann meist auch etwas bekommt, kann ich ihr das nicht wirklich abgewöhnen.
Egal, in der Dämmerung kann es aber zu Herzinfarkten führen, wenn man ohne Vorwarnung plötzlich einen großen schwarzen Kopf in der Hand hat ... daher mein Bestreben nach Helligkeit.
Ich schlich also meine Runde hinter den Hunden her und durfte feststellen, dass andere Menschen sich am 2. Weihnachtstag übrigens heftig in Schale werfen - selbst wenn sie nur einen dussligen, schlammigen Feldweg lang gehen.
Ich war eher nicht schick und dazu kam, dass mein Rücken meinte, ich solle doch bitte etwas vorgebeugt gehen, wenn ich nicht wollte, dass er durchbricht.
Meine Hände fanden das Klasse, denn sie wollten gerne ein wenig über den Boden schleifen.
Meine Beine dagegen wollten überhaupt keine Bewegung.
Und mein Magen erinnerte mich an Dinge wie Frühstück, Mittagessen und vorausschauend schon mal Abendessen. Überhaupt es war Weihnachten - Kekse!
Mein Sozialverhalten war wohl gleich daheim geblieben.
Eine nette Nachbarin erzählte mir voller Stolz, sie hätte gestern 18 Gäste gehabt!
Ich ahne, dass mein "Oh mein Gott, sie Ärmste!" nicht die erwartete Antwort war und mein "ich habe heute meinen Dachboden entrümpelt!" wieder zu einem "ja, ja, die Rheinländer!" in der Nachbarschaft führen wird.
Egal ...
Ich schlich wieder nach hause ... und entrümpelte entschlossen weiter.

Merke:
Manche Dinge muss man nur 5 Jahre auf einem Dachboden lagern, um sich danach von ihnen trennen zu können.

Als da wären, 3 große Kisten mit Handtaschen.
Davon gibt es nun nur noch eine kleine Kiste.

Ein offener Container voller Ebay-tauglicher Pappkartons.
Scheinbar hatte jemand den Deckel für irgendwas brauchen können und so hatte ich nun weiche, eklige Kartons, die draußen auf den Gang zum Altpapier warten.

14 große Blechdosen, in denen mal Kaffee war.


Keine Ahnung, was ich je damit wollte - sicher irgendwas hineintun - aber was?
Und wann?
Hey, Verpackung mit grünem Punkt drauf ... die kann ich kostenlos im gelben Sack entsorgen.
Schade, dass ich nicht sehen kann, wie die den Sack erst nicht mitnehmen wollen, weil das ja unmöglich grüner Punkt sein kann ... Die sortieren hier sehr genau und lassen Säcke stehen, wenn da was drin ist, was nicht drin sein sollte.

5 Getränkekisten - ich koche sehr leckeren Holunderblütensirup und einmalig sehr ekligen Apfelsaft. Heute werde ich sortieren, in welchen Kästen der Saft ist und ihn entsorgen, damit wir uns danach wieder an die Flaschen wagen und dann nur noch Holunderblütensirup haben.

Und und und ...

Und ich stellte fest,

dass ich eine Friteuse habe ...
ein noch original verpacktes Gerät um Dinge luftarm in Tüten einschweißen zu können. - Tchibo ...
dass ich 3 große Plastiktüten mit bunten Plastikostereiern besitze
noch 4 Kartons Wolle habe (und ich dachte wirklich, ich hätte meine Vorräte auf eine Kiste reduziert ... hahaha)
ich von heute auf Morgen wieder in die Kleidergröße 36-38 passen könnte und hinreichend Kleidung dafür hätte. Vintage Look nennt man das, oder?

Der überraschendste Fund war eine Kiste mit Dessous in besagter Kleidergröße.
Nein, kein Foto :)
Ich kippte den Inhalt auf mein Bett, wühlte ein wenig und dachte,
ach ja, das hattest du für das Date mit dem verheirateten Alkoholiker angeschafft ...
Meine Fehlgriffe in Sachen Mann als "Wieder-Single" waren legendär ...
Die Sachen waren durchaus noch gut, aber was macht man mit gebrauchten Dessous?
Sollte ich je wieder in diese Kleidergröße passen, kaufe ich mir neue, bei der ich zB nicht an verheiratete Alkoholiker denken muss.
Hm, meine Tochter wird in ein paar Tagen 18 - Kind, möchtest Du Muttis Dessous haben?
Kichernd stopfte ich alles in einen Müllbeutel und versenkte es in meiner schwarzen Tonne.

Ich schleppte und sortierte und schleppte und sortierte.
Meine Fingernägel sind nun übrigens komplett hinüber und wurden zu meinem Erstaunen noch nicht einmal beim mitternächtlichen Duschen und Haarewaschen wieder sauber. Trotz Haarkur nicht.

Stand heute ist ein leidlich ordentlicher Dachboden - er hat nun eine Ecke mit einem Stapel - "die müssen durchsortiert werden!"-Kisten, in denen hauptsächlich Deko-Kram ist.
Und gut gefüllte Regale mit Kisten bei denen ich von außen sehen kann, was drin ist und noch dazu sind die Regale thematisch stimmig.
hach, ich bin eine Göttin!

Das Erdgeschoss ...
Ja, was meint Ihr denn, weshalb ich so lange hier herumtippe?
Das Erdgeschoss ist eine grausige Katastrophe!

Überall türmen sich nun Dinge, die ich nur noch ins Auto stopfen und entsorgen muss.

Mein Rücken säuselt, "komm, tipp doch noch ein wenig! mit etwas Glück fressen die Hunde einfach alles auf :) "
Ich trau der Sache nicht ...
Ich glaube, da muss ich selbst ran, auch wenn Knut sich wirklich redlich bemüht, was das Altpapier angeht.

Montag, 26. Dezember 2011

Zeitschriften

Nein, ich bin kein Messie im ekligen Sinne.
Ich bin ein "das ist doch noch gut, das kann man sicher irgendwann noch brauchen!".
Zeitschriften wegzuwerfen, ist mir zB ein Ding der Unmöglichkeit.



Die Mädchen-Hefte (ich durfte damals keine Bravo lesen ...) wandern zB gleich wieder auf den Dachboden. Meine Tochter haben sie nicht interessiert.
Aber wer weiß? Vielleicht finden meine Enkel sie interessant?

die letzten 6 Übungstage

Gut war:
gekauft habe ich gestern nichts :)
Ok, das wäre am 1. Weihnachtstag auch gar nicht so einfach, aber man muss auch kleine Erfolge feiern.
Auch blieb gestern der Fernseher aus, obwohl ich eigentlich den Film mit Kate und Leonardo gucken wollte. Aber als es 20 Uhr wurde, kam mir in den Sinn, wie tragisch die letzte Liebesgeschichte der beiden endete und in einer Vorschau hatte man Leonardo verzweifelt auf ein Auto eindreschen und unverständliches Zeugs brabbeln hören.
Viel zu emotional für so einen gemütlichen Tag.
Leider bekam ich aber nicht die Kurve hin zum doll intellektuellen Buch oder ausgelebter Kreativität mittels Farbrausch.
Nö, ich blieb bis 0.33 Uhr am Computer kleben und stellte noch die Anleitung der Konfetti-Tasche und den Käse-Nudelauflauf auf die Hausfrauenseite.
Der Dank war die Flucht eines meiner Facebook-"Fans".
Heute Morgen waren es nur noch 374.
Naja, Käse-Nudelauflauf ist nicht jedermanns Sache.


Nachtrag:
*kreisch!*





Entrümpelt habe ich auch nichts.
Abgesehen natürlich von meinem Ordner der unbearbeiteten Bilder, in denen noch besagter Käse-Nudelauflauf und die Konfettitasche warteten.
(OmG, da wartet noch viel mehr ...)
Und natürlich meine Mailbox, in der nun nur noch 57 Mails auf Bearbeitung und Beantwortung warten. (alles unter 100 ist gut)
Das Problem dabei ist nur, dass die ältesten Mails aus dem September stammen.
Da traue ich mich kaum noch ran.
2012 wird anders.
Immerhin sind die Frames schon weg - oh Mann, das ist das Tollste an 2011:
meine Seiten haben keine Frames mehr!
Danke, Felix, Danke, Welt und Danke, ich!
Hölle, war das eine Arbeit!
Der Nachteil daran, wenn man eine Seite schon soooo lange betreibt ist die zwangsläufig irgendwann komplett veraltete Technik.
Die dann auf jeder einzelnen Seite einzeln geändert werden muss ... done, Schwamm drüber, Häkchen dran.
Was wir allerdings nicht ändern werden ist der Umstand, dass ich die Rezepte etc selbst auf die Seite setze, diese mir also geschickt werden müssen.
Und es wird keine drolligen Punkte, Auszeichnungen, Titel oder sonstiges für Leute geben, die Spaß daran haben, sich einzubringen, denn solche Anreize führen auf anderen Seiten nur zu wildem Bockmist. Entweder wird dreist von anderen Seiten geklaut, oder Unsinn veröffentlicht, der gar nicht schmecken/gelingen kann.
Dafür bekommt man aber Punkte und seltsame Titel.
Und andere loben den Dreck, denn so ein Lob bringt auch wieder Punkte.
Bockmist ...
Bei mir gibt es gelegentlich harmlose Bücherverlosungen.
Wenn ich hochpreisigere Dinge verlose, musste ich feststellen, dass mir doch tatsächlich Bilder und Kommentare geschickt wurden, die vollkommen Fake war.
Ein liebes Ex-Clubmitglied, hat mir ein Bild für einen Auflauf geschickt, dass sie webweit zu noch 3 Verlosungen geschickt hatte - und jedes Mal stand das Foto für ein komplett anderes Rezept. Wer braucht denn sowas?
Klar, ich hätte dann evtl. auch 430 Nudelauflauf-Rezepte und nicht 12, aber bei unseren 12 ist die Chance höher, dass sie was taugen ;-)
Ach ja, Gott-Google, der dafür sorgt, dass Masse und Ramsch besser gefunden wird und an Masse und Ramsch auch besser verdient wird
Wobei ich die Kurve (hoffentlich) immer bekomme, doch lieber stolz auf meinen liebevollen Kramladen zu sein.

Moooment, hör auf zu sabbeln.
Nichts gekauft, nicht ferngesehen -
aber auch
nichts entrümpelt, nichts für den Geist oder Körper getan.

Ok, ich übe ja noch 2012.

Sonntag, 25. Dezember 2011

Projekt 2012

Hach, ich liebe Projekte.
Seit Monaten schwebt mir ein Projekt für 2012 vor und vor Monaten war ich auch noch höchst zuversichtlich, dafür eine knackige Formulierung zu finden.
Nun steht 2012 schon vor der Tür und die knackige Formulierung lässt auf sich warten.
Dann muss es eben ohne gehen.
Oder Ihr helft mir.
Wie formuliere ich folgendes knackig?

2012 werde ich damit verbringen, alles aus dem Haus zu schaffen, was mich nicht glücklich macht* und außerdem übe ich "Konsumverzicht light" und konzentriere mich auf mich und meine Lebensfreude.

*Pubertierende und gelegentlich kotzende Haustiere ausgenommen

In den letzten Monaten habe ich viel über Konsumverzicht gelesen und weiß, dass ich nicht die einzige Irre bin, die die seltsame Sehnsucht, nichts anzuschaffen, in sich trägt.
Allerdings traf keines der Bücher meinen Geschmack so richtig.
Anders als bei "No Shopping" möchte ich ganz definitiv in Museen, Kinos, Ausstellungen etc gehen und sehe deren Eintrittspreise nicht als den Konsum, den ich reduzieren möchte.
Die Lektüre des Buches half mir bei der Erkenntnis, dass ich lediglich mein "Kramaufkommen" reduzieren möchte.
Auch möchte ich gar nicht besonders spartanisch leben und meinen Besitz deshalb auf 30 Teile reduzieren oder so. Oder gar alles im Garten anbauen und bei Lust auf Fleisch dann doch mal in einen meiner Fasane zu beißen, die sich in unserem Garten so sicher fühlen.
Sicherlich interessante Projekte, aber nicht meins.

Warum 2012?
Nun, vor 18 Jahren war ich schwanger.
Schwangerer geht gar nicht ...
Der errechnete Geburtstermin lag bereits hinter mir.
Und doch lagen noch 6 schwangere Tage vor mir.
Silvester wird mein 1. Baby also erwachsen.
Wenn ich mir sie und ihren ... hihi ... kleinen Bruder so anschaue, habe ich meinen Job als Mutter echt super gemacht.
Um genau zu sein, ist es an der Zeit, meinen Job bei der nahezu Erwachsenen nun an den Nagel zu hängen. Es hilft, wenn ich gelegentlich Dinge sage wie:
"Carola, du kannst einer erwachsenen Frau nicht vorschreiben, wann sie nach hause kommt!"
... mit wem sie ausgeht ... was/wie viel sie trinkt ... mit welchen Leuten sie sich abgibt ... was sie anzieht ... was sie auszieht ... ob etwas ein Kleid oder doch eher ein Pullover ist ...

Wir möchten hier noch 2,5 Jahre in friedvoller Gemeinschaft zusammenleben (mindestens) und da ist es gut, wenn ich mich auf etwas anderes konzentriere, als auf das Bemuttern einer jungen, erwachsenen Frau.
Ich kümmere mich also um etwas, was ich nun 18 Jahre lang vernachlässigt habe:
meine Bedürfnisse!

Ach ja und keine Bange ... da bleibt noch hinreichend Mutter für meinen Sohn und die junge Erwachsene übrig :)

Mein 1. Bedürfnis schreit nach Ordnung und "weg mit dem Kram"

mein 2. Bedürfnis hat irgendwas mit meinem Körper zu tun, aber da bin ich noch nicht so recht sicher, ob mein Bedürfnis nun "Marathon laufen und toll schlank werden" oder einfach nur gelegentliche Schaumbäder und duftige Cremes sind. Evtl. noch gepflegtere Nägel.
Ist das noch so ein gemeines 40er Gimmick, dass die plötzlich so bröckelig werden?

mein 3. Bedürfnis ist mein Intellekt
Früher, damals, vor den Kindern ... habe ich anspruchsvolle Bücher gelesen.
Ich möchte gar nicht behaupten, dass ich sie verstanden habe, aber immerhin konnte ich sie lesen. Lesen war mal etwas, wozu ich mir Zeit nahm, Kaffee kochte und mich dann gemütlich und ohne "ok, ein Kapitel und dann ran an die Bügelwäsche!" zurückzog.
Bzw ein Rückzug war in meiner winzigen Wohnung nicht nötig, da ich sie komplett für mich alleine hatte und mich niemand störte, wenn ich nicht gestört werden wollte.
Kaum war Michaela auf der Welt, blieb zwar meine Sehnsucht und auch die Gewohnheit des Lesens, aber das Niveau der Bücher sank dramatisch.
Und auch das Genre wechselte immer weiter.
Mittlerweile bin ich bei Büchern angekommen, in denen die Protagonistinnen entweder einen sehr langlebigen Hamster haben und auf überschaubaren 200 Seiten zwischen den Betten zweier attraktiver Männer herumschwanken und dabei ganz tough irgendwelche Mordfälle aufklären, gerne auch haben sie übersinnliche Fähigkeiten oder knutschen mit Vampiren herum ...
So etwas ist amüsant.
Amüsiert zu sein, ist nicht das Schlechteste, was einer alleinerziehenden Freiberuflerin zustoßen kann, aber irgendwas fehlt.
Diese Bücher sind FastFood für die Seele - nicht Burger King, aber doch zumindest bofrost.
Es wird Zeit, dass ich mich dann doch mal wieder an den einen oder anderen Coq au vin heranwage.

Also, bessere Bücher lesen und weniger schlechte Filme gucken.

Versucht habe ich das schon öfter, aber spätestens wenn man mitten in der Lektüre eines Werkes das mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnet wurde aufspringt und "Küchenrolle!" auf dem Einkaufszettel notiert, weiß man, dass man sich evtl. doch nicht wirklich auf das Buch eingelassen hat, sofern dort nicht zufällig gerade Küchenrolle thematisiert wurde.
(wurde nicht - mein Protagonist war gerade im Dschungel)

Und Museen - da habe ich mir nicht ganz soviel vorzuwerfen - Museen habe ich immer heimgesucht. Gerne in der Art, dass ich beide Kinder in einen der Malkurse der Museen ablieferte und die kinderlose Zeit dann guckender Weise nutzte.
Gerade bei Oliver bedaure ich, dass der Funken nicht übersprang und er weiterhin malt, denn seine Werke fand ich immer sehr interessant.
Vielleicht ein Gedanke für 2012 - abends einfach mal mit Farben herummatschen, statt mich mit der 12 Wiederholung von "Two and a half men" berieseln zu lassen.

Also, konkret.

2012 werde ich

-täglich etwas wegwerfen entrümpeln und täglich ein Fach aufräumen.

-wöchentlich etwas für mich unternehmen - Strand, Sauna, Museum ...
- die tägliche Hunderunde zählt nicht!

-monatlich ein Buch lesen, das kein Schund ist
(wobei ich allen Autoren des Schunds danke, denn ich werde sehr gerne gut unterhalten)

-nichts Unnötiges kaufen,
wobei nur Dinge nötig sind, die wir verbrauchen oder die kaputt sind und ausgetauscht werden müssen.

Ich bin gespannt :)

Kommentare, Tipps, Anregungen und ähm, sanfte Kritik ist ausdrücklich willkommen.
(ich gehe niemals soweit zu behaupten, dass ich besonders kritikfähig bin ;-)