vom Weltverbessern, Entrümpeln, Konsumverzicht und Lebensglück ...

mein Blog vom Entrümpeln, Konsumverzicht, Ausmisten, Downshiften, Minimalismus oder so :) Bis zum Ende des Jahres sollen es 1.000 Teile weniger sein!

Freitag, 27. März 2015

Beim Entrümpeln Ostereier färben ...

Gut ja, für diese Entrümplungsaktion muss man Eier kaufen.
Vorzugsweise weiße Eier.
Die sind gar nicht so einfach zu finden in Bio.

Und dann ist die "Entrümplungsausbeute" auch eher gering.

Es begann damit, dass ich mich mal an die Lösung des Rätsels machte, warum eine Schublade gerne hakte.
Ok, mir war schon klar, dass irgendwas unter der Schublade liegen musste.
Das Rätsel war eher, wie ich die Schublade danach wieder so in den Schrank bekäme, dass sie auch wieder wie vorgesehen in ihrer eigenen Schiene landete.
Dies gelang mir aber ... unter leisem Fluchen.
UND ich hatte also eine Plastikdose mit Safran.
So wirklich lecker wirkte das alles nicht mehr und dann fiel mir ein, dass ich auf meiner eigenen Osterseite den tollen Tipp hatte, Ostereier mit Safran zu färben.
Ok, der Link führt jetzt zu dem sehr viel ausführlicheren, überarbeiteten Tipp.
Aber nun war ich "angefixt".
Eier toll natürlich färben!
Als nächstes benutzte ich den Trester vom Möhrensaft.
(also, den nicht saftigen Anteil von den entsafteten Möhren ...)
Ich füllte den kompletten Trester in einen Topf, gab etwas Wasser dazu und weiße Eier.
Später auch noch etwas Essig.
Das Ergebnis war etwas überraschend: grau!
Wobei ich da schon fast den Nylonstrumpf im Verdacht hatte, mit dem ich bei einem Ei ein Blatt fixiert hatte.
Dort wo das Blatt auf dem Ei auflag, war das Ei schön weiß - rundherum grau.
Nix orange.
Zwei eher verschrumpelte rote Bete Knollen führten zu "eher dunkelbraun" mit interessanten Flecken und Kratzern - und mir gefielen die ursprünglich braunen Eier hier besser, als die weißen.

Mein Favorit beim "Ostereier mit Naturfarben färben",
bleiben wohl Zwiebelschalen.
Beim Kochen fallen viele Zwiebelschalen an - rote Zwiebelschalen färben übrigens besonders schön - und damit keinerlei Kosten und auch in der Farbe sind sie seeehr überzeugend.



Heute habe ich dann eine Packung Kurkuma - haltbar bis 2008 - mit ins Kochwasser gegeben.
Das Ergebnis sind sonnengelbe Eier - Kurkuma färbt prima und wird es morgen mit Bildern auf die Osterseite schaffen :)

So, damit hätten wir entrümpelten Safran und Kurkuma ...
Nicht gerade berauschend.
Gut, dass ich dann noch 5 Stapelcontainer und 2 Handtaschen zu bieten habe, die gestern mit ins Flüchtlingscafe gingen.
Die Stapelcontainer sind für die Kleider spenden im Cafe gedacht, die Handtaschen für die Flüchtlinge.
Beide Taschen sind völlig in Ordnung, nur eben lila.
Ich glaube, ich bin aus dem "lila" raus ...
Sollte es wieder modern werden, dann ohne mich.


52.460 Gramm vorher + 4.357 Gramm neu - 56.817 Gramm entrümpelt





Freitag, 20. März 2015

Mein Frühlingsentrümpeln

Heute Morgen war ich fleißig und vielleicht lasst Ihr Euch ja anstecken :)

Begonnen habe ich mit meinem Schuhschrank.

Ich räumte alle Schuhe aus meinen beiden Schubladen raus,
saugte die Fächer aus und legte sie mit Zeitungspapier aus.
Dann sortierte ich alle Winterschuhe aus und holte meine Sommerschuhe vom Dachboden.
Ein Paar davon landete doch noch im Müll.

Auf dem Dachboden war ich dem Osterschmuck begegnet und so holte ich eine Dekokiste gleich mit runter.

Erst dachte ich, ich schmeiße von vornherein viel weg,
aber dann konnte ich doch bis auf dieses seltsame "frohe Ostern"-Schild alles brauchen.
Im Serviettenhalter tauschte ich die Servietten gegen Osterereierservietten aus.
Fertig dekoriert.


Als nächstes brachte ich den Meisen 5 neue Knödel raus.
Ich hatte versehentlich noch einen Beutel gekauft, obwohl ich schon Meisenknödel hatte.
Jetzt wird gefüttert, bis die Knödel verbraucht sind, damit ich sie aus dem Haus habe.
Die Meisen scheinen die Idee sehr ok zu finden.

Als ich mir soeben einen Zopf machte, gestand ich mir ein, dass mein formals schönes Haarband hinüber ist und sortierte es mit aus.
Für die viele "Action", ist die Entrümplungsausbeute recht gering, aber nachdem ich gerade 2 Wochen mit von vornherein gut gefüllter Mülltonne hinter mir habe, macht es mich nicht unglücklich, dass ich meine Mülltonne nicht direkt wieder vollpacke ...

51.789 Gramm vorher + 671 Gramm neu - 52.460 Gramm entrümpelt





Montag, 9. März 2015

Wir Nachkriegsenkel werfen nichts weg ...

Zu meinem letzten Beitrag bekam ich eine sehr überraschte Frage von Livia

Was soll ich sagen?
Baujahr 1967 habe ich Eltern, die den 2. Weltkrieg noch in Erinnerung haben,
hatte ich Großeltern, die wir - bis zum Mindestumtausch - in allen Ferien, später dann nur noch im Sommer in der DDR besuchten
und eine Großmutter, die bei uns wohnte.
Diese Mischung aus ständigen Erzählungen in Sachen Flucht, Not, Angst, Bomben, Vertreibung, Mangel und Verlust - dazu das häufige Erleben von stundenlangem Anstehen oder Geschäften mit leeren Regalen in der DDR, führte zu einer Grundeinstellung, die das Wegwerfen schwer macht.

Verwandte von mir hatten zB ein Kleidergeschäft. Da sie aber oft keine Ware hatten, war ich lange davon überzeugt, dass sie Kleiderbügel verkauften, die leer in den Schränken hingen (ja, da war ich noch seeeehr klein :)

Achtlos,
Wegwerfgesellschaft,
das kann man noch brauchen,
wer weiß, wozu das einmal noch gut ist?
...


Dagegen stand die dauernde Freude über "Schnäppchen" UND die absolute Unfähigkeit meiner Angehörigen, Dinge wegzuwerfen.
So konnte meine Familie zwar nichts wegwerfen, konnte aber a) vieles kaufen und sah b) in mir als damals jüngstem Familienmitglied jemanden, der immer alles brauchen konnte, da ich ja das Küken war.
Die mit der 1. neuen Wohnung, für die ich rein gar nichts kaufen musste, so ertrank ich in einer Kramlawine all der Dinge, die meine Lieben gerne loswerden wollten und für die ich dann auch noch dankbar sein sollte.
Natürlich kaufte ich dennoch neue Sachen in modischen Farmen und Formen und bewahrte den gebrauchten Krempel aber immer gut auf - für schlechte Zeiten ...

Als meine Schwiegereltern dazu kamen, wurde dies nicht besser.
Ich erinnere mich an den Tag, als meine liebe Schwiegermutter für uns eine wundervolle Lampe in Form eines Wagenrads mit dicken bauchigen Gläsern anschleppte, die ein Nachbar - warum auch immer - in den Sperrmüll gegeben hatte.
Die war doch noch gut!

Erstmals schaffte ich es, die Annahme zu verweigern.
Was hauptsächlich daran lag, dass meine Schwiegermutter ein Schatz war und nie irgendwas verübelte, während meine eigene Familie mein Gewissen wie ein Trampolin zu benutzen wusste, wenn ich mir "zu gut war" für ihre Sachen.

Die Wagenrad-Lampe hängt übrigens noch immer im Wohnzimmer meines Schwiegervaters - immerhin:
die ist doch noch gut!

Ja, und ich arbeite daran, meine innere Verpflichtung den Dingen gegenüber (und den Menschen, die sie mir "angetan" haben) abzulegen - genau wie meine Konsumfreude.
Merke: Sachen sind auch weiterhin wunderschön, wenn man sie NICHT kauft.

Beim Bummeln hört man andere öfter Sachen sagen, wie:
ja, die Farbe ist nicht so schön, aber für den Preis kann ich das doch nicht hängen lassen!

Doch! Kannst du!
Denn das Teil wird ewig die popelgrüne Bluse sein und nicht mehr das unwiderstehliche Schnäppchen, sobald du bezahlt hast!
Und sie wird ungetragen ewig "noch gut" sein.
"Wie neu!"
Und Platz im Kleiderschrank kosten.
Und Deine Zeit.
Naja, immerhin gibt es mittlerweile Ebay ...

Und so dämme ich mittels kompletten Konsumverzicht die Flut des Neuen ein
und trage andererseits alles ab, was mich belastet.

Ulkig ist, wie gern ich nun die Tür der Abseite öffne, die ich zuletzt entrümpelt habe.
Nichts von dem, was ich da entsorgte, fehlt mir.
Im Gegenteil - mein Herzchen hüpft freudig, wenn ich den klaren, übersichtlichen Raum sehe.
Ich kann also davon ausgehen, dass mich der zugekramte Raum ständig belastet hat, auch wenn ich das gar nicht wahrhaben wollte.
Aber stimmt, wenn ein Techniker kam, pflegte ich schon im Voraus immer darauf hinzuweisen, dass wir keinen Keller haben, was den zugestellten Zustand des Räumchens erklären sollte.
Den bis oben hin voll gestapelten Dachboden ließ ich dafür unerwähnt (aber den räume ich auch noch aus :)

Heute nahm ich mir den Schrank vor, in dem die Wasseruhr verborgen ist.
Der Schrank neigt auch dazu, vollgestopft zu werden und ich konnte sehen, dass die Dinge, die man in einen Schrank mit Wasseruhr stopft, mit der Zeit NICHT schöner werden.
Prima!
Das macht das Wegwerfen gleich einfacher!


Für 2 kleine Wärmflaschen, ein Handwaschmittel und einen magischen Unterwegs-Fleckenstift halte ich die Familientradition hoch und beglücke damit meine Tochter.
Sie ist gerade ausgezogen und kann die Sachen doch sicherlich gut brauchen!
Die sind ja noch gut!

:)

Den Rest habe ich als Müll erkannt und entsorgt.

49.989 Gramm vorher + 1.800 Gramm neu - 51.789 Gramm entrümpelt







Donnerstag, 5. März 2015

unterwegs entrümpeln ...

Wenn man einmal Feuer gefangen hat für das Entrümpeln, vergisst man schnell, dass andere dem Entrümplungsgedanken evtl. gar nicht so viel abgewinnen können.
So wohnte ich gerade eine Woche bei einer Freundin und schlug ihr ganz unschuldig vor, wir könnten doch gerade mal ihre Flurgarderobe entrümpeln.
Für meinen einen Mantel war nämlich herzlich wenig Platz zu finden zwischen all den Jacken und Mänteln, die an der Garderobe hingen.
Und wir reden hier von einer breiten Flurgarderobe mit vielen Haken und Bügeln.
Und noch mehr Haken, die an gleich 2 Heizungen angebracht waren und Ablagemöglichkeiten in Form von 2 Fensterbänken und einem Stuhl.
Alles voller Jacken und Schuhe.
Und sie erwartete Gäste, da es galt, einen kugelrunden Geburtstag zu feiern.
Ich räume meine Garderoben für solche Fälle einmal komplett ab und nutze die Gelegenheit gern um dann gleich mal zu schauen, was für Sinnlosigkeiten sich mittlerweile angesammelt haben.
Mittlerweile darf mein Sohn nur eine einzige Jacke an die Flurgarderobe hängen und alle anderen bitteschön in seinen Kleiderschrank.
Auf die Art bleibt die Sammlung zu kleiner Jacken oder ungeliebter Mäntel von selbst gering, der Flur ordentlich und Besucher finden immer einen freien Haken.

Auch die Schuhsammlung war beträchtlich und umfangreich.
Direkt im Flur war man für jedes Wetter, jeden Anlass und jede Schuhgröße bereit - in 2 Reihen standen die Schuhe der Familie bereit.

Ich sah mich schon Mäntel, Jacken und Schuhe hilfreich in ein Schlafzimmer tragen, sortieren und war echt neugierig, wie der Flur wohl ohne all den Kram wirken würde, als meine Freundin mich aber völlig entgeistert ansah und meinte, dass da maximal ein einziger Mantel hinge, den sie nicht mehr trüge.

Fertig.

Ich habe mich künftig zusammengerissen, keine sehnsüchtigen (und schon mal vorsortierenden) Blicke mehr über ihre Mäntel und Schuhe kreisen zu lassen. Einfach war das nicht.

Und nein, es war dort keinesfalls unordentlich - einfach nur sehr voll.

Als ich dann endlich wieder hier daheim war, traf es sich gut, dass ich entrümplungsmäßig regelrecht auf Entzug war, denn mein Sohn hatte meine Abwesenheit doch gleich einmal genutzt und mit/für/durch eine große Party unser Zuhause gründlich umgestaltet.

Da ich erst am späten Nachmittag und einer stundenlangen Fahrt durch fallende Schneeflocken nach hause kam, marschierte ich nach einem kurzen Moment der Schnappatmung, erst einmal direkt durch in mein (ordentliches) Schlafzimmer und kümmerte mich erst am nächsten Tag um unser Häuschen.

Mein Sohn beteuerte, er habe nach der Party 3 Tage lang aufgeräumt und geputzt - ich möchte wirklich nicht wissen, wie es hier aussah ...
Im proppenvollen Wäschekorb jedenfalls fanden sich klatschnasse Handtücher und so startete ich neben einem Räum- und Putzmarathon gleich auch noch eine Großwäscherei, bei der ich dann gleich mal 2 Handtücher für alt und schäbig erklärte.
Damit landen sie in der "dreckige-Hunde-nach-Spaziergang-abrubbeln"-Box vor dem Haus und die beiden Tücher aus der Box im Müll.
Grob sandige und haarige Handtücher entsorge ich nämlich lieber, als dass ich mit ihnen meine Waschmaschine überfordere.

Da ich schon mal dabei war, sortierte ich gleich auch noch Geschirrtücher und Gästehandtücher aus und dann ... geriet ich an die Abseite. Ein kleiner Raum, der bis oben hin voller Technik ist. Der Sicherungskasten und allem, was mit der Erdwärmepumpe und unserer Fußboden- und Wandheizung zu tun hat.
Da ich keinen Keller habe, ist auch der Platz in der Abseite sehr wertvoll und ich habe ihn in der Vergangenheit mit einem tollen System aus Stapelcontainern nutzen wollen.
Das Problem ist nur, dass ich mit meinem Siebgedächtnis völlig vergaß, was ich in welchem Stapelcontainer untergebracht habe - was dazu führte, dass ich Dinge meist in der letzten Kiste fand.
Das war aber noch nicht mal das Schlimmste.
Ich vergaß schlicht, was ich überhaupt hatte.
Was einmal in einem der Stapelcontainer landete, wurde von meinem Gedächtnis nach kurzer Zeit gelöscht und somit auch nicht mehr benutzt.
Und als hätte mich das Entfernen aller Partyspuren noch nicht hinreichend gefordert, nahm ich mir also gleich auch noch die Abseite vor ...

So fand ich einen Donutmaker, eine Popcornmaschine, eine Eismaschine (eher gesagt 2 ...) und einiges mehr, an dessen Bestand in unserem Häuschen ich mich überhaupt nicht mehr erinnern konnte.
Ich habe aber weder den Donutmaker, die Popcornmaschine und auch nur eine Eismaschine entsorgt, denn jetzt wo mir die Dinge wieder präsent sind, scheinen sie auch völlig unverzichtbar.
Wie konnte ich nur so lange leben ohne Popcorn zu machen???

Gestern habe ich den kompletten Raum einmal ausgeräumt und trotz frisch entbrannter Liebe zur Popcornmaschine und Co:
17.376 kg aus dem Räumchen fanden den Weg aus unserem Haus raus.
Das sind 32 Gegenstände
Teilweise Sachen, die ich mittlerweile erneut gekauft hatte.
Ich übe mich derzeit an dem Satz:
danke, ich habe schon sehr viele Tabletts!
da ich wohl dazu neige, mir gerne und oft ein schönes Tablett zu kaufen.
(eines davon ist so schäbig, dass ich es mit entsorgt habe)
Auch Küchenbretter ziehen mir magisch das Geld aus der Tasche und ich verrate mal ein Geheimnis:
wenn man Holzbretter nur ungeschickt genug lagert, kann man sie irgendwann im Stapel entsorgen, da sie nicht mehr wie etwas aussehen, auf dem man gern Lebensmittel schneiden möchte.

Der auf dem Bild befindliche Wäschekorb und auch der Stuhl werden übrigens NICHT entsorgt.
Alles andere ist schon weg - und ich habe die ordentlichste und übersichtlichste Abseite, die man sich nur wünschen kann.

Ok, dafür stapeln sich auf dem Esstisch nun diverse Haushaltsgegenstände, die ich nicht entsorgen, aber auch nicht in die Abseite zurück stopfen möchte.

Um die kümmer' ich mich dann als nächstes ...

32.613 Gramm vorher + 17.376 Gramm neu - 49.989 Gramm entrümpelt