vom Weltverbessern, Entrümpeln, Konsumverzicht und Lebensglück ...

mein Blog vom Entrümpeln, Konsumverzicht, Ausmisten, Downshiften, Minimalismus oder so :) Bis zum Ende des Jahres sollen es 1.000 Teile weniger sein!

Mittwoch, 5. Juni 2013

den Status Quo erhalten ...

Es ist nicht so, als hätte ich seit dem letzten Eintrag nicht weiter entrümpeln wollen ... allein, die Zeit fehlte mal wieder.
Alleinerziehende Freiberufler haben ca. 8 Stunden zu wenig Zeit am Tag.
Aber dennoch habe ich von Erfolgen zu berichten ...

Den Haushalt einer Sammlerin und ehemaligen Kleinkind-Mutti zu entrümpeln ist eine heftige Aufgabe, wenn besagte Mutti das selbst machen muss. Immer wieder muss ich mir klar machen, dass meine Kinder keine Kinder mehr sind und ich dem entsprechend Dinge, die lange praktisch und gut waren, nicht mehr brauche.
Plastikpötte mit passenden Deckeln zB, Plastikbecher und -Teller und noch viel mehr.
Auch meine Lebensführung gilt es zu ändern.
Pünktlich um die Mittagszeit eine ausgewogene Mahlzeit zu servieren, ist meist sehr sinnlos.
Besser ist es entweder Lebensmittel daheim zu haben, die im Bedarfsfall schnell serviert werden können, oder Salate und Co vorzubereiten, die auch kalt schmecken.

Dazu gilt es, das eigene Leben neu auszurichten, denn sonst laufe ich Gefahr, dass ich das praktische Mutti bin, die eh nichts Besseres zu tun hat, als mal eben irgendwen irgendwo hin zu fahren, schnell was zu waschen, schnell was zu kochen für die Menschen hier, die ein richtiges Leben haben. Ich muss aufpassen, dass diese aktiv Lebenden nicht all ihr Geschirr, Wäsche, Kram und Dreck liegenlassen für die, die eh nichts Besseres vorhat, als hinterher zu räumen.
Jammern und maulen hilft nicht - aktive Gegenwehr, Konsequenzen und gelegentliche Abwesenheiten sind von Nöten ...
(man sollte sich die Nummer mit dem "Jammern und Maulen" aber mal gönnen, feststellen, dass man wie die eigene Mutter klingt und das eine oder andere begreifen ;-)

Seit dem letzten Eintrag beginne ich den Tag immer erst einmal damit, mein Schlafzimmer akribisch wieder in den "super ordentlich" Zustand zu versetzen, da mir dieses durch und durch ordentliche Zimmer einfach zu gut tut.
Und es ist lustig, wie der Krempel es doch immer wieder versucht, mir genau diese Ordnung wieder zu zerstören.

Alle paar Tage wusel ich durch die Kate und sammle alle Stapel zusammen zu einem sehr großen Stapel auf dem Esstisch.
So einer liegt gerade vor mir ... und dann wird dieser Stapel wieder abgetragen und nicht, wie sonst immer, schnell in einen Wäschekorb gestopft und in mein Schlafzimmer geschleppt, kurz bevor Besuch kommt.
Mittlerweile weiß ich, dass ich ihn nicht umgehend wieder ausräume, sondern Tage oder Wochen später eher noch ein 2. Korb dazu kommt ...

Ebenso täglich sortiere ich meine sämtlichen Belege nun hinter die Kontoauszüge - bzw wann immer ich besagte Kontoauszüge hole. Schon klar, dass dieser Vorsatz dann die Person aus mir macht, hinter der alle völlig entnervt warten, weil so ein Kontoauszug dann gerne mal aus 22 Seiten besteht.
Ich versuche, mich zu einem bestimmten Wochentag zu zwingen, aber dieser wundervolle Vorsatz wurde prompt von der Bank boykottiert, deren Auszugsdrucker genau an dem Tag nicht drucken mochte ...

Nächster Trick:
ich wasche erst, wenn der Trockner ausgeräumt, die Wäsche gefaltet und weggeräumt wurde.
Leider, leider mit der Konsequenz, dass unser Badezimmer öfter mal wie ein Wäschegebirge aussieht, bis ich mich dann grummelnd ans Werk mache.
Und feststelle, dass ich genau das tue, was ich niemals tun wollte:
meinem Sohn die Kleidung in den Schrank räumen
Was hatte ich alles für tolle Erziehungsziele ... liebe Schwiegertochter: ich habe es versucht, ich habe aufgegeben ...
Was ich nämlich nicht in den Schrank räume, landet dort niemals.
Bei den ersten 500 frisch gefalteten Kleiderstapeln, die man unter Dreckwäsche, Büchern, Turnschuhen, Comics und Co wiederfindet, hat man noch die Kraft für kluge Worte, Konsequenzen, pädagogisch wertvolles Gebrüll ... aber eher wird Mutti zur faltigen Furie, als dass der Schlunz zur Ordnung findet.
Ach ja, Mütter anderer Söhne verstehen mich ... den anderen gönne ich ein mild gelächeltes:
ja, da habt ihr sicher Recht ...

So, jetzt ran an den Stapel vor und den Wäschekorb hinter mir ...