vom Weltverbessern, Entrümpeln, Konsumverzicht und Lebensglück ...

mein Blog vom Entrümpeln, Konsumverzicht, Ausmisten, Downshiften, Minimalismus oder so :) Bis zum Ende des Jahres sollen es 1.000 Teile weniger sein!

Samstag, 29. Oktober 2016

wir entrümpeln das Bücherregal ...

Eigentlich wäre ja der Kleiderschrank dran, den ich "alle 10 kg" entrümpeln wollte,
aber gestern habe ich spontan begonnen, in meinem Bücherregal herumzusortieren.


Dann habe ich kurzentschlossen das oberste, linke Fach leergeräumt und gestaunt:
Ihr glaubt gar nicht, wieviel Dreck sich in einem dicht an dicht voll gepackten Fach ansammeln kann!
Eine erstaunliche Entdeckung, die ich beim Entrümpeln immer und immer wieder mache ...
Ich werde nie zu alt zum Staunen :)

Als ich jung war, sammelte ich Bücher - alles, was ich mal gelesen hatte - oder angeschafft hatte, um es mal zu lesen (und dann im Regal vergaß ...) wurde gehortet.
Ich sortierte meine Bücher alphabetisch nach Autoren und so konnte ich immer alles recht schnell finden.
Bücherwände sind dekorativ und Leser erkennen sich gegenseitig an ihren vollen Regalen ...
Diese "viel Buch, viel Ehr"-Einstellung behielt ich bis zu meinem Umzug in den Norden.
Meine Sammelleidenschaft brockte mir horrende Umzugskosten ein, denn meine schweren Bücherkisten machten einen zusätzlichen Anhänger zum Möbelwagen nötig.
Und kaum war all mein Hab und Buch hier, musste ich feststellen, dass ich nun zwar viel Platz, aber herzlich wenig Stellfläche für Bücherregale hatte.
Ein Reetdach sorgt für sehr niedrige Außenwände - also hat man nur die Innenwände um hohe Regale zu stellen.

Dazu kam auch, dass ich mit dem Alter nicht nur faltig, sondern auch weise geworden war.
Mir war mittlerweile herzlich schnuppe, was andere von mir dachten und dass sie mich bitte umgehend als "Leserin" erkannten.
Zudem war irgendwann der Groschen gefallen, dass es ständig neue Bücher gibt, die man lesen möchte.
Es gibt keinen Grund, alle alten Bücher aufzubewahren, die nur Platz kosten, einstauben und stillschweigend an Wert verlieren.
Mittlerweile bin ich da sehr hart:
jedes gelesene Buch, gebe ich umgehend weiter oder stelle es bei Ebay ein.
Wenn Bücher noch im Monat des Einkaufs wieder weiterverkauft werden, bekommt man gut und gerne 2/3 des Kaufpreises.
Verkauft man es 1 Jahr später, bekommt man meist nur noch 1,- Euro.
Und wenn der Käufer dann noch per Paypal zahlt und man statt der angenommenen 2,- Euro - 2,60 Euro Porto zahlen muss, hat man eher gar nichts dabei gewonnen oder sogar noch draufgezahlt.

Im Gegenzug:
wenn man ein Buch doch noch mal lesen möchte, bekommt man es für 1,- + Porto bei Ebay.

Na gut, es gibt natürlich doch ein paar Autoren und Reihen, die ich behalte.
Auf meinem Foto könnt Ihr sehen, dass das Regal außen links nun durchsortiert ist.
Nun muss ich erst einmal alles, was ich dort rausgeräumt habe "entsorgen".


Ich kann gar nicht glauben, wie voll das Regal weiterhin ist, wenn ich sehe, wieviel da auf dem Stapel und dem Wäschekorb daneben ist ...

Was ich im Regal behalten habe, sind die Bücher, die ich meinen Kindern vorgelesen habe - darunter auch all meine Lindgrens aus meiner Kindheit.
Außerdem die Kunstbände, die mich heute noch interessieren.
Reiseführer in Länder, die mich heute noch interessieren.
Comics, die ich heute noch liebe - Peanuts, Gary Larson, Marsupilami, Asterix und Ottos Ottifanten

Mit einem schrägen Grinsen erkenne ich, dass viel im linken Regal unter das Schlagwort "Enkelchen" fallen könnte.
(das dürfen meine Kinder nicht mitbekommen; die lachen mich dann wieder aus ...)

An dem Regal habe ich noch eine ganze Weile zu tun ... und lacht mal:
ich habe noch so ein Regal für meine Kochbücher ...

später ...

Dienstag, 18. Oktober 2016

Herbstentrümplung: Jacken, Schuhe und Einmachgläser

Nebenbei entrümple ich gemütlich vor mich her.
Letzte Woche habe ich meinen geschrumpften Haushalt auf den Herbst umgestellt.
Dabei habe ich erst einmal meine Garderobe komplett leer geräumt und dann sämtliche dünnen Sommerjacken, die man nicht noch unter eine dicke Jacke ziehen kann (oder mag) auf den Dachboden gebracht.
Bzw eine Jacke landete komplett im Müll, da sie es wirklich, wirklich "hinter" sich hatte.
Dafür holte ich dann die dicken und winterfesten Jacken und Mäntel hervor.
Dabei durfte ich feststellen, dass zwei Jacken von ihren Bügeln gerutscht waren und den Sommer über wohl ein kuschliges Lager für eine meiner Katzen abgegeben hatte.
Da konnte ich dann gleich noch waschen.

Bei den Schuhen das gleiche Spiel.
Bevor die Sommerschuhe ins Winterquartier zogen, habe ich 2 Paar Schuhe noch mit in die Waschmaschine gegeben.
Gefallen hat das nur einem Paar. Das andere Paar erwies sich als nicht waschmaschinentauglich und verwandelte sich prompt in Müll ...

Auf dem Dachboden stand ich dann vor 3 Pappkartons voller Schraubgläser, die ich gehortet hatte, damit ich genügend Gläser hätte um Obst einzumachen.
Ich holte nur die 4 schönsten Gläser raus und brachte den Rest mit ins Altglas.
Unter schöne Gläser verstehe ich dafür gemachte Marmeladengläser - der Rest waren ehemalige Gurkengläser und Co.

Nichts Aufregendes - aber es wirkt alles gleich viel übersichtlicher, wenn es getan ist :)

Mittwoch, 12. Oktober 2016

Zeit ist Geld - Kram ist Ballast

Im letzten Monat gab es in meiner Familie einen Trauerfall
und ich habe eine neue Variante des Entrümpelns kennengelernt.

Das
Nein, danke!

Es ist erstaunlich, wie sich ein einzelner Haushalt durch das Ableben eines netten Menschen verwandeln kann.
Was eben noch ein gemütliches Zuhause voller Andenken war,
wird flugs zu einem bedrohlichen Lager staubigen Krams.

Zumindest habe ich das Haus so empfunden.

In früheren Jahren wurde ich nun immer gern zum Opfer all der lieben Menschen, die man vor dem Kummer bewahren möchte, "noch Gutes" vergeuden zu müssen.
Mit dem Erfolg, das mein eigenes Zuhause hin und wieder zu einer bunten Ansammlung nicht wirklich zu mir, meinem Zuhause oder der anderen Möbel passenden Dinge wurde.
Noch schlimmer:
es gab Ecken, die ich regelrecht mied, da mich dort gerne der Geist irgendwelcher längst vergangener Weihnachten ansprang, um es mit Dickens zu sagen.
So begann meine große Entrümplung, die bis heute andauert.

Als ich diesmal also in dem Haushalt eines sehr lieben Verstorbenen stand, griff ich beherzt nach meinem Autoschlüssel und machte mich ein wenig feige vom Acker.
Ok, ich trug eine "kalte Ente" und eine kleine Tortenplatte bei mir.
Aber das war es dann auch.

Wollte man all das, was sich in dem Haus befindet, neu kaufen - oder auch alt kaufen - man würde arm.
Aber:
nur weil das alles evtl. - wenn man den richtigen Käufer fände - viel Geld wert wäre, ist das noch lange kein Grund, dass ich mich damit abgebe.
Zeit ist Geld - Kram ist Ballast.

Es gibt Menschen, die haben Spaß und Geschick daran, solche Sachen zu verkaufen.
Zu denen gehöre ich eher nicht.
Mein Flohmarktgeschick ist gering.
Menschen, die mir erzählen, was für Makel und Macken die Dinge haben, die ich gerade anbiete, werden erleben, dass ich persönlich beleidigt bin und ihnen übrigens gar nichts verkaufe!
Ätsch!
So geschehen bei meinem einzigen Flohmarkt, der noch heute zu Lachtränen der Freundin führt, die dabei war und ihr bestes tat, mir die Gepflogenheiten bei Flohmärkten zu erklären.
Ich habe Flohmärkte verstanden: ich finde sie doof!

Und so stand ich also in dem Haus und dachte:
das sind alles sehr schöne Sachen, aber ich brauche nichts davon.
(außer dieser niedlichen, kleinen Kuchenplatte und der Saftkanne)

Wie lange entrümple ich nun schon?
Es hat jedenfalls geholfen!
Es tut mir nicht mehr Leid um Kram.
Ich kann so gut loslassen, dass ich noch nicht mal mehr vorher zugreifen muss :)