Im letzten Monat gab es in meiner Familie einen Trauerfall
und ich habe eine neue Variante des Entrümpelns kennengelernt.
Das
Nein, danke!
Es ist erstaunlich, wie sich ein einzelner Haushalt durch das Ableben eines netten Menschen verwandeln kann.
Was eben noch ein gemütliches Zuhause voller Andenken war,
wird flugs zu einem bedrohlichen Lager staubigen Krams.
Zumindest habe ich das Haus so empfunden.
In früheren Jahren wurde ich nun immer gern zum Opfer all der lieben Menschen, die man vor dem Kummer bewahren möchte, "noch Gutes" vergeuden zu müssen.
Mit dem Erfolg, das mein eigenes Zuhause hin und wieder zu einer bunten Ansammlung nicht wirklich zu mir, meinem Zuhause oder der anderen Möbel passenden Dinge wurde.
Noch schlimmer:
es gab Ecken, die ich regelrecht mied, da mich dort gerne der Geist irgendwelcher längst vergangener Weihnachten ansprang, um es mit Dickens zu sagen.
So begann meine große Entrümplung, die bis heute andauert.
Als ich diesmal also in dem Haushalt eines sehr lieben Verstorbenen stand, griff ich beherzt nach meinem Autoschlüssel und machte mich ein wenig feige vom Acker.
Ok, ich trug eine "kalte Ente" und eine kleine Tortenplatte bei mir.
Aber das war es dann auch.
Wollte man all das, was sich in dem Haus befindet, neu kaufen - oder auch alt kaufen - man würde arm.
Aber:
nur weil das alles evtl. - wenn man den richtigen Käufer fände - viel Geld wert wäre, ist das noch lange kein Grund, dass ich mich damit abgebe.
Zeit ist Geld - Kram ist Ballast.
Es gibt Menschen, die haben Spaß und Geschick daran, solche Sachen zu verkaufen.
Zu denen gehöre ich eher nicht.
Mein Flohmarktgeschick ist gering.
Menschen, die mir erzählen, was für Makel und Macken die Dinge haben, die ich gerade anbiete, werden erleben, dass ich persönlich beleidigt bin und ihnen übrigens gar nichts verkaufe!
Ätsch!
So geschehen bei meinem einzigen Flohmarkt, der noch heute zu Lachtränen der Freundin führt, die dabei war und ihr bestes tat, mir die Gepflogenheiten bei Flohmärkten zu erklären.
Ich habe Flohmärkte verstanden: ich finde sie doof!
Und so stand ich also in dem Haus und dachte:
das sind alles sehr schöne Sachen, aber ich brauche nichts davon.
(außer dieser niedlichen, kleinen Kuchenplatte und der Saftkanne)
Wie lange entrümple ich nun schon?
Es hat jedenfalls geholfen!
Es tut mir nicht mehr Leid um Kram.
Ich kann so gut loslassen, dass ich noch nicht mal mehr vorher zugreifen muss :)
Das mit dem nicht vorher zugreifen muss ich mir noch besser verinnerlichen, ich bin Weltmeister im aktiv verdraengen und vergessen ...
AntwortenLöschenKompliment an Dich :-)
soleil