vom Weltverbessern, Entrümpeln, Konsumverzicht und Lebensglück ...

mein Blog vom Entrümpeln, Konsumverzicht, Ausmisten, Downshiften, Minimalismus oder so :) Bis zum Ende des Jahres sollen es 1.000 Teile weniger sein!

Donnerstag, 31. März 2016

der Nachttisch wird entrümpelt

Ostern ist vorüber.
Der Besuch wieder abgereist und das Haus hat eine Saug-Wisch-Putz-Aktion hinter sich.
Also kann ich ja mal wieder meinen Entrümplungsgedanken aufnehmen.
Ganz spontan habe ich mit meinem Nachttisch angefangen, das klein und unscheinbar neben meinem Bett steht.

Es gibt 2 Sorten von Menschen:
die einen gehen ins Bett, schlafen, wachen auf und verlassen das Bett.

Die anderen wachen auf, kochen Kaffee, schleppen Kaffee und Zeitschriften ins Bett und krümeln ...
Will sagen: mein Bett hat einen gewissen Wohnwert und in meinem Nachtschränkchen habe ich gern ein paar Dinge griffbereit.
(Kühlschrank und Kaffeemaschine wäre nett, ist aber nicht praktikabel)

Gelegentlich ertrinkt mein Nachttisch unter Bücherstapeln, bei Grippe ist er eingedeckt mit Taschentüchern und Medikamenten.
Das Übliche halt und meist schnell wieder aufgeräumt.

Da ich nun schon so lange entrümple erwarte ich insgeheim immer, dass ich mal auf einen Ort stoße, an dem es rein gar nichts mehr gibt, was entrümpelt werden könnte.
Was sollte in meinem kleinen Nachttisch schon sein, was dort nicht hingehört?

Ich räumte das Schränkchen einmal komplett aus, wusch alle Fächer aus und sah mir dann den Kram an, den ich aus den Schubladen geholt hatte.
Ganz erstaunlich:
ich musste gleich zweimal zur Mülltonne marschieren.
Unter anderem entsorgte ich eine Sonnenbrille, die mir vor Jahren zerbrach und die ich eigentlich reparieren lassen wollte.
Eigentlich.
Ein Schrittzähler - da war der! - der mir eine 0 zeigte und dann verstarb.
Angebrochene Cremeproben, Flyer zu Veranstaltungen, eine sehr hässliche Sonnenbrille (warum stopfe ich Sonnenbrillen in meinen Nachttisch???)

Ein Schwung Tiegel und Tuben (Sonnencreme zB) sortierte ich wieder ins Bad.
Dann lud ich neue Batterien nach ... nein, nicht was Ihr jetzt denkt - ich bestückte mein Blutdruckmessgerät damit, denn mir fiel ein, dass ich meinen Blutdruck nicht mehr gemessen hatte, seit mein Sohn die Fernsteuerung unseres Fernsehers mit meinen Batterien gefüttert hatte.
Und ich entdeckte und benutzte gleich noch ein toll pracktisches Gerät gegen Hornhaut an den Füße und ein Dings mit Kugeln, mit dem man sich die Orangenhaut wegrollen kann.
Zudem entdeckte ich noch meinen batterie getriebenen Bauchtrainer, der ohne Mühe und nebenbei ein Sixpack herbeizaubert.

Ich bescheinige mir eine gewisse Anfälligkeit für Produkte, die auf HomeShoppingKanälen angepriesen werden könnten, weshalb ich solche Kanäle auch meide.
Nicht, weil ich sie lächerlich finde, sondern weil ich mich unweigerlich ruinieren würde.
"Oh, das klingt aber praktisch! Das sollte ich bestellen!"

Der Hornhautraspler, der Bauchtrainer und das Orangenhautkugel-Dings wurden nicht entrümpelt:
die 3 Dinge werden künftig täglich benutzt.
Ganz bestimmt!

...

Oh, jetzt hätte ich doch fast das Gesichtsreinigungsdings mit dem rotierenden Bürstchen vergessen, das im Nachtschränkchen landete, nachdem ich die Benutzung wohl übertrieben und mein Gesicht nach einigen Wochen von ein paar Hautschichten befreit hatte, die es eigentlich lieber behalten hätte.
Vor meinem inneren Auge hatte ich immer klinisch reine, saubere Poren gesehen, die winzig klein würden und mir ein makelloses, gepflegtes, jugendliches Äußeres garantierten.
Zuerst wurde meine Haut auch wirklich immer schöner - leider verpasste ich den richtigen Zeitpunkt, meiner Haut mal eine Pause zu gönnen und so hatte ich nach einer Weile sehr empfindliche Haut, die wer weiß wo Krams zusammenklaubte und damit die Poren nicht nur verkleisterte, sondern noch als Pickel nach außen stülpte.
Ich hielt gründlicher reinigend dagegen und trug den Sieg in Form von entzündlichen Flecken davon.
Mittlerweile hatte meine Haut nun gut ein Jahr Pause und könnte eine Grundreinigung bestimmt gut brauchen.
Und ganz bestimmt würde ich es diesmal nicht übertreiben ... allein:
der Adapter, der den englischen Stecker für deutsche Steckdosen passend macht ist weg.
Ob mein gerade in England Urlaub machender Sohn evtl. irgendwas damit zu tun haben könnte???

Dieses Gerät wartet geduldig auf seine Rückkehr ...

Sonntag, 13. März 2016

Das große Osterentrümpeln

An diesem Wochenende fand bei mir mein alljährliches Osterentrümpeln statt.
Ich schleppte die Kiste mit der Osterdeko vom Dachboden und dekorierte das Haus nun auf Frühling.

Alles Dekomaterial, das nicht verdekoriert wurde, landet dabei automatisch im Müll.

Da ich natürlich nichts wegwerfen möchte, an dem ich hänge, begann eine Suche nach weiteren, zu verkitschenden Orten.

Mein Schlafzimmer, das Wohnzimmer, Gästezimmer, Zimmer meines Sohnes und die Badezimmer sind dabei tabu.
Osterkitsch freie Zonen, sozusagen.
Aber ich tobte mich mit Plastikeiern an meiner Kornellkirsche aus.
Hängte liebevoll umstrickte Plastikeier an meinen Torbogen und natürlich mussten im Haus sämtliche Dekoflächen dran glauben.
Es war lustig, wo ich noch überall Weihnachtskram entdeckte, der mir schlicht entgangen war.
Hier ein Kranz, dort ein Stern und da noch ein Engelchen.
Überall hängen dort nun Häschen, Küken, Eier und Gedöns.

Ok, es ist vielleicht nicht so schauderhaft viel, wie es klingt.


Natürlich mussten sämtliche Flächen dafür auch noch aufgeräumt und gewischt werden.

Übrig blieb ein kleiner Karton voll Deko, die mir viele Jahre kitschige Dienste geleistet hatte, die nun aber einfach - wenn man mal ehrlich ist - schäbig geworden ist.
Eigentlich hätte ich sie als "Bodensatz" oder "ach, das reicht so!" wieder auf den Dachboden getragen und auch im nächsten Jahr wieder nicht verwandt, da auch ein Jahr Schonfrist nichts an "schäbig" geändert hätte.
Daher meine: was in diesem Jahr nicht das Haus dekoriert, dekoriert die Tonne!

Als ich gestern mit den Plastikeiern im Garten beschäftigt war, fielen mir gleich ein paar Hundert Bäume ins Auge ... meine Eiche versät sich wie wild und ganz junge Eichen tarnen sich ganz gut als harmlose kleine Sträucher, die schon immer dort wuchsen ...
Ich habe mir nun Fotos gemacht um zu wissen, wo ich kahle Sträucher erwarten kann und wo schlicht ein Wald zu wachsen versucht.

Was ich ausreißen konnte, wurde noch ausgerissen - der Rest umgehend knapp über dem Boden abgeschnitten.

Was macht man nur mit all den schönen Trieben?
Kränze!

Den biegbaren Teil eines jeden Triebs kann man wunderbar nutzen um sich einen "Rohling" für einen schönen Naturkranz zu wickeln.

Da hier der Knick* geschnitten wurde, lagen noch gefällte Weiden am Wegesrand.
Davon habe ich mir Weidenkätzchen abgeschnitten und sie den Bienen in meinem Garten hingehängt.

Ein Knick ist so eine norddeutsche Sache und hier erklärt der Nabu, was dahinter steckt:
Knicks in Schleswig Holstein

So, wieder etwas entrümpelt - Ostern kann kommen :)