vom Weltverbessern, Entrümpeln, Konsumverzicht und Lebensglück ...

mein Blog vom Entrümpeln, Konsumverzicht, Ausmisten, Downshiften, Minimalismus oder so :) Bis zum Ende des Jahres sollen es 1.000 Teile weniger sein!

Mittwoch, 10. Juli 2013

der Geschirrschrank

... oder was lange währt, wird endlich ordentlich ...

Statt gemütlich in der Sonne zu liegen, habe ich gestern endlich dem Geschirrschrank den Rest gegeben.

Das Wischi-Waschi-Bild ist leider der neueste Tick meiner alten Kamera.

Egal - das ist also ordentlich.
Fast hätte ich den Schrank letzte Woche schon für ordentlich erklärt, aber mit meinem Geburtstag kam natürlich auch wieder neues Geschirr und so tat ich gestern das, was ich mir eigentlich sparen wollte.
Die beiden mittleren, offenen Fächer waren gestern noch randvoll mit irgendwelchen Gläsern und Flaschen gefüllt, in denen ich irgendwas eingelegt, eingekocht oder sonstwas getan habe.
Beschriften?
Man sieht doch, was drin ist und außerdem weiß ich das ja auch!
(so ca. 3 Wochen lang)
Gut, jetzt ist da nur noch ein gut gefülltes Fach und alle Gläser darin sind beschriftet oder es handelt sich um
a) roten Sirup
b) rote Konfitüre
Beides lecker und Ergebnis von "was gerade reif ist".
Um die anderen Sachen war es evtl. schade, aber evtl. habe ich uns auch vor einer Lebensmittelvergiftung bewahrt.
Ganz hinten waren fein säuberlich beschriftet auch noch einige Flaschen Löwenzahnsirup.
Lecker, sofern man immer schon mal Lust auf eine Urinprobe im Glas hatte - jedenfalls kam es dem recht nahe.
Bei Nacht schob ich die bleischwere Mülltonne zur Straße und all meine Stoßgebete wurden erfüllt:
jetzt ist sie leer!

In den Wochen davor hatte ich mich nach und nach durch die Geschirr-Fächer gewühlt.
Geschirr wird nicht schlecht, aber Lebensgewohnheiten und Geschmäcker ändern sich.
Eine Kiste mit Teilen meinen Lieblingsgeschirrs, die wir nicht benutzen, wartet nun auf dem Dachboden.
Tassen in allen Größen mit Untertassen - wir trinken eigentlich immer aus Bechern.
Sollte ich doch mal eine "feine Kaffeetafel" decken wollen, habe ich die Tassen schnell wieder heruntergeholt.
Einzig eine winzige Tasse für einen regelmäßigen Besucher mit "kleine Tasse schwarzer Kaffee", ist unten verblieben.

Merke:
wer den Kaffee schwarz trinkt, mag Becher eher nicht, da der Kaffee darin zu schnell abkühlt.
Aha

Aber auch bei den Bechern habe ich heftig gewühlt.
Wir sammeln Starbucks-Becher - das begann spontan, aber seither bringen wir 3 immer Starbucks Tassen mit aus den Orten, die wir besucht haben. (nein, ich keine Becher geschickt bekommen!)
Die Becher haben auch eine schöne Größe, aber sie werden entsetzlich schnell undicht und so haben wir längst den Überblick verloren, welche Tassen man besser nicht benutzt.
Es macht aber Spaß, sie anzugucken und an die Reisen zu denken - daher stehen sie nun allesamt der Reihe nach im obersten Fach.
(noch 6 Tassen und ich muss mir noch etwas ausdenken)
Wenn wir etwas trinken, stürzen wir uns allesamt auf die niedlichen Halblieterpötte - kleinere Becher werden nur rausgeholt, wenn wir Besuch haben. Das heißt, wir brauchen davon gar nicht so viele (wie wir hatten)
Es half, alles auf einen Tisch zu stellen, das Fach auszuwischen und dann aus dem Bauch raus zu entscheiden, welche Becher wir behalten wollen.
Wenn man etwas in der Hand hat und schon eine Weile entrümpelt, wird man da immer entscheidungsfreudiger.

Nachdem hier das Möbellager und auch der Tauschcontainer geschlossen wurden, war ich lange ratlos, was ich nun mit meinem Krempel machen soll, aber glücklicherweise habe ich nun El-Rastro entdeckt, wo man Dinge abgeben kann, die andere noch benutzen können.
An dem Geschirr war ja nichts schlecht (bzw Angeschlagenes habe ich vorher entsorgt)

Den Schrank habe ich mehrfach ausgeräumt.
Erst nach und nach die einzelnen Fächer, dann mal einen ganzen Schrank und irgendwann auch noch mehr.
Und immer wieder sortiert, was ich wie hinstellen möchte.
Wenn es dann im Schrank so schön übersichtlich aussieht, trennt man sich von den Resten auf dem Tisch recht einfach.

Anfangs wollte ich mich von meinem Meißner Porzellan trennen.
Eine toughe Entscheidung, dachte ich.
Insgeheim rechnete ich mit einem kleinen Vermögen und 4 freien Fächern im Schrank.
Ich staunte nicht schlecht, als ich endlich begriff, dass mein "echtes Meißner" eher gar nichts wert ist.
Auch die Porzellanbörse hat sich nie gemeldet.

Mittlerweile bin ich damit aber völlig versöhnt.
Mag sein, dass ich den beruhigenden Gedanken "ach, notfalls verkaufst Du das Meißner!" evtl. hin und wieder mal vermissen oder durch ein "ach, notfalls verkaufst Du die Hausfrauenseite" ersetzen.
Dafür macht es jetzt Spaß, das edle Porzellan auch einfach mal zu benutzen.

Ein echter Kraftakt waren dann noch einmal die Schubladen.
In einer davon bewahren wir die Einzelsocken auf, bis wir ihren Zwilling dann bei der nächsten Wäsche finden.
Ich will ja niemandem Unrecht tun, aber mir deucht, irgendwer (die gerade Urlaub in Thailand macht) (und erst wiederkommt, wenn der mütterliche Zorn verraucht ist ...) hat das mühsame Geschäft des Wäsche Faltens gerne abgekürzt, indem Socken schnell zu Einzelsocken erklärt und in die Schublade gestopft wurden.
Ich verbrachte fast ein Stündchen mit "Socken-Memory", konnte 32 Paare bilden und den restlichen Stapel habe ich entsorgt.

Lustig war mein Geburtstag, als ich mit dem Geschirrschrank fast durch war und gleich 2 eher sperrige Teile geschenkt bekam, die ich wohl eher entgeistert betrachtete und statt mich einfach zu freuen, grübelte ich über das "wohin?"

Nun, wie gesagt:
perfekt untergebracht, nachdem durch das Marmelade entrümpeln viel blockierter Raum wieder frei wurde.